Bonner Berufsfeuerwehr Stadt Bonn sucht für 2016 Brandmeisteranwärter

BAD GODESBERG · Retten, löschen, bergen - das Aufgabengebiet der Feuerwehr ist vielfältig. Das demonstrierten am Freitag die Teilnehmer des Grundlehrgangs der Bonner Berufsfeuerwehr auf dem Gelände der Feuerwache 3 an der Friesdorfer Straße.

 Jeder Handgriff muss sitzen: Die vermisste Person wird aus der verrauchten Werkstatt geborgen.

Jeder Handgriff muss sitzen: Die vermisste Person wird aus der verrauchten Werkstatt geborgen.

Foto: Ronald Friese

Das Übungsszenario: eine brennende Werkstatt, verschlossene Türen, Rauchentwicklung, eine vermisste Person. Das Vorgehen der Feuerwehrleute: geordnet, überlegt, gewissenhaft. "In so einer Situation weiß jeder, was er zu tun hat", erläuterte der stellvertretende Leiter von Feuerwehr und Rettungsdienst, Carsten Schneider. Und: "Das muss alles ohne viel Worte funktionieren."

Die 15 künftigen Berufsfeuerwehrleute hängen sich voll rein. Schläuche werden ausgerollt, die Türen aufgebrochen, die vermisste Person geborgen und versorgt. "Dabei sind die Kollegen draußen die Lebensversicherung für die, die reingehen", sagt Carsten Schneider. Das gilt vor allem für die Kollegen, die unmittelbar am Feuerwehrwagen stehen. Die "Maschinisten" am Wagen haben im Ernstfall eine zum Teil komplexe Technik zu bedienen - und dies in einer Stresssituation.

Welche Voraussetzungen benötigen also Menschen, die in solchen Situationen wohlüberlegt und gekonnt Leben retten müssen? Neben einer abgeschlossenen Berufsausbildung in einem geeigneten Handwerk oder beispielsweise im Rettungsdienst, gilt es auch durchaus sportliche Hürden zu nehmen. Oder anders ausgedrückt: "Die Bewerber müssen einen anspruchsvollen physischen Eignungstest absolvieren", so Schneider. Dazu zählen ein 3000-Meter-Lauf, Turn- und Gleichgewichtsübungen sowie das unfallfreie Besteigen einer Drehleiter.

Für Brandmeisteranwärter Norman Heß war das sicher die kleinste Hürde auf dem Weg zum Brandmeister. Der gelernte Dachdeckermeister ist es schließlich gewohnt, in höheren Gefilden zu arbeiten. Heß war früher außerdem schon bei der Freiwilligen Feuerwehr engagiert. "Ich habe hier mein Hobby zum Beruf gemacht", sagt er. Menschen zu helfen, aber auch der sichere Arbeitsplatz seien für ihn Hauptmotivation gewesen, diese Ausbildung zu machen. Ähnlich sieht das bei Christian Brose aus: "Die beste Entscheidung meines Lebens", sagt der ehemalige Rettungssanitäter. "Hier kann ich meine Arbeitsfelder erweitern und habe Aufstiegschancen - das hatte ich im Rettungsdienst nicht." Rund 1000 Euro netto, abhängig vom Familienstand , erhalten die Männer, die diese 18-monatige Ausbildung absolvieren. Wohlgemerkt: Männer. Denn Frauen, anders als bei der Freiwilligen Feuerwehr, sucht man hier noch vergebens. "Über eine größere Resonanz bei den Frauen würden wir uns natürlich sehr freuen", meint Schneider. Bislang gebe es weibliche Bewerber "nur in sehr geringer Zahl".

Für 2016 plant die Stadt zwei Ausbildungsgänge mit je 15 Personen, sonst ist es nur einer. "Nächstes Jahr brauchen wir mehr Personal", sagt Schneider und appelliert insbesondere an junge Menschen, die möglicherweise überlegen, aber sich noch nicht abschließend entschlossen haben, eine Ausbildung zum Brandmeisteranwärter oder -anwärterin zu machen. Für die wird die Zeit jetzt knapp - in zwölf Tagen, am 20. August, ist Bewerbungsschluss.

Neue Brandmeisteranwärter gesucht

Die Stadt Bonn sucht zum 1. Februar 2016 für den mittleren feuerwehrtechnischen Dienst neue Brandmeisteranwärter. In den Vorbereitungsdienst kann eingestellt werden, wer mindestens eine Hauptschule mit Erfolg besucht hat oder einen gleichwertig anerkannten Bildungsstand besitzt und eine Gesellenprüfung in einem für den feuerwehrtechnischen Dienst geeigneten Handwerk abgelegt hat oder eine entsprechend förderliche abgeschlossene Berufsausbildung nachweist.

Nach Abschluss der Ausbildung ist die Übernahme auf Probe in ein Beamtenverhältnis beabsichtigt. Bewerbungen können bis zum 20. August an die Stadt Bonn gerichtet werden. Infos auch unter der Rufnummer 0228/71 72 47.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort