Büros statt Flüchtlingsunterkunft Stadt Bonn will Gebäude in Plittersdorf für Büroräume nutzen

Plittersdorf · Ursprünglich sollte in der Immobilie an der Gotenstraße eine Unterkunft für Flüchtlinge entstehen. Weil sie nicht mehr gebraucht werden, will die Stadt dort nun Büros einrichten.

 In der Immobilie sollen künftig doch wieder Büros eingerichtet werden. Wer dort einzieht, ist noch unklar.

In der Immobilie sollen künftig doch wieder Büros eingerichtet werden. Wer dort einzieht, ist noch unklar.

Foto: Ronald Friese

Wie das Gebäude an der Gotenstraße 7-9, das die Stadt vor einigen Jahren gekauft hat, künftig genutzt werden wird, steht noch nicht fest. Wie berichtet, sollte die Immobilie ursprünglich zu einer Flüchtlingsunterkunft umgebaut werden. Doch weil sie nach Auskunft der Stadt nicht gebraucht wird, sollen dort nun – wie vorher – wieder Büros eingerichtet werden.

Zwar hatte die Verwaltung Anfang 2019 mitgeteilt, dass geplant sei, das Gebäude selbst zu nutzen. Nun aber sucht die Stadt auf ihrer Homepage einen Mieter für die Immobilie, die seit geraumer Zeit leer steht. Das hat den Bürger Bund Bonn (BBB) auf den Plan gerufen. In einer Großen Anfrage möchten die Kommunalpolitiker wissen, welche Pläne die Verwaltung zur Nutzung der Liegenschaft verfolgt. Und wie viel Geld zum Umbau in die Hand genommen werden müsste.

„Die Unterbringung von Verwaltungseinheiten wird derzeit geprüft“, teilte die Stadt daraufhin mit. Wie viel man tatsächlich investieren müsste, kann die Verwaltung noch nicht sagen. Nur so viel: Dies hänge ab „von den Anforderungen der jeweiligen Organisationseinheit, die dort untergebracht werden soll“. Sprich: Erst wenn klar ist, wer das Gebäude an der Gotenstraße künftig nutzt, steht fest, wie tief die Verwaltung in die Tasche greifen muss. „In jedem Fall ist eine Renovierung mit Grundreinigung erforderlich sowie die Montage einer heutigen Standards entsprechenden EDV-Verkabelung mit Anschluss an das städtische Intranet“, so die Verwaltung.

Ob man andere, derzeit gemietete Immobilien aufgeben, die Mitarbeiter in der Gotenstraße unterbringen und so Geld sparen könnte, wollte der BBB ebenfalls wissen. „Ob hierdurch Abmietungen an anderer Stelle möglich sein werden oder die angemieteten Flächen gegebenenfalls auch anderweitig genutzt werden können, kann erst nach Abschluss der Prüfungen bewertet werden“, so die Verwaltung. Generell aber habe sich an der Absicht, das Gebäude selbst zu nutzen, nichts geändert. Fest steht auf jeden Fall eins: Die ortsübliche Kaltmiete für dieses Objekt liegt laut Stadt bei rund 9,50 Euro pro Quadratmeter.

Wie berichtet, wurde über den Ankauf des Hauses an der Gotenstraße 2017 rege diskutiert. Anwohner hatten das Vorhaben der Stadt, das ehemalige Bürogebäude in eine Flüchtlingsunterkunft umzuwandeln, heftig kritisiert und einen Bürgerantrag gestellt, um ihren Unmut kundzutun. Allerdings erst, nachdem der Rat dem Plan der Verwaltung zugestimmt und den Kauf beschlossen hatte. So lief der Protest ins Leere. Im Anschluss kam die Idee auf, in dem Haus Flüchtlinge und Studenten unterzubringen. Der Vorstoß aber wurde nicht weiterverfolgt.

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