Godesburg Stadt gewährt Betreiberin Zahlungsaufschub für 35.000 Euro

BAD GODESBERG · Die Gastronomen auf der Godesburg kämpfen weiter um eine Konsolidierung des zuletzt defizitären Betriebes, mussten jetzt aber einen erneuten Rückschlag hinnehmen. Grund ist das schlechte Weihnachtsgeschäft.

Es hat zur Folge, dass sich der Stadtrat nun gezwungen sah, einem Stundungsantrag über 35.000 Euro stattzugeben, der Geschäftsfrau also Aufschub zu gewähren und den Betrag in Raten auf die nächsten Jahre zu strecken.

Die schwierige wirtschaftliche Lage des Gastronomiebetriebs und Zahlungsrückstände hatten bereits im vergangenen Frühjahr zur Kündigung durch die Stadt geführt. Es folgte eine juristische Auseinandersetzung zwischen der Verwaltung und der Pächterin, die dann schließlich doch auf der Godesburg bleiben durfte. Dass die Stadt ihr zudem Forderungen in Höhe von fast 60.000 Euro erließ, war Teil eines Ratsbeschlusses aus dem Dezember.

Darin wurde zugleich festgelegt, dass eine weitere Bonner Gastronomin in den Betrieb einsteigen soll. Detailliert geregelt wurde mit dem Ratsbeschluss auch die Verrechnung der bestehenden Altschulden.

Demnach soll eine neu zu gründende Dachgesellschaft, an der beide Unternehmerinnen beteiligt sind, zunächst eine Haftung für Altschulden in Höhe von 50.000 Euro übernehmen und diesen Betrag an die Stadt zahlen. Ferner verlangt die Stadt eine monatliche Schuldentilgung, zunächst befristet auf fünf Jahre. Überdies wurde die bisherige Pächterin zu einer einmaligen Zahlung verpflichtet - um sie geht es dem Vernehmen nach bei der beschlossenen Stundung.

Insgesamt hat sich die Stadt auf diese Weise vertraglich eine Tilgung von etwas über 100.000 Euro gesichert und besteht darüber hinaus auf Erfüllung einer weiteren Forderung gegen die bisherige Pächterin. Bei der Politik hatte die Verwaltung eindringlich für dieses Gesamtpaket geworben, da ohne einen kurzfristigen Vertragsbeitritt die bestehenden Außenstände kaum beizubringen seien und überdies der Betrieb der Godesburg durch eine Insolvenz über einen langen Zeitraum blockiert würde. Und so stimmte der Stadtrat dem Konzept im Dezember mehrheitlich zu. Erneute schlechte Nachrichten aus dem Stadthaus erreichten die Kommunalpolitiker dann aber bereits im Januar.

Demzufolge ist es in den üblicherweise ertragsreichen Monaten November und Dezember zu "erheblichen Umsatzeinbußen" gekommen, sodass sowohl die Vereinbarung über die Einmalzahlung der Altschulden als auch die Pachtzahlung für jene beiden Monate ins Wanken geriet. Der Stundung des auf diese Weise entstandenen Fehlbetrags in Höhe von 35.000 Euro hat der Stadtrat am 30. Januar mehrheitlich zugestimmt; nur Grüne und Bürger Bund stimmten dagegen.

Der Betrag soll nun in monatlichen 500-Euro-Raten abgestottert werden. Bei den übrigen Eckdaten hinsichtlich der Altschulden soll es bleiben. Nach der Entscheidung im Dezember haben die Ratsmitglieder nun offenbar zum zweiten Mal das "kleinere Übel" gewählt, dessen Alternative ein Stillstand auf Godesbergs Wahrzeichen wäre.

Sanierung vor dem Ende

"In den Endzügen" liege die Sanierung des Bergfrieds, teilte die Stadt am Mittwoch auf Anfrage mit. Mit dem Abbau des Gerüsts werde voraussichtlich in den nächsten Tagen begonnen, sagte eine Sprecherin. Seit über einem Jahr restaurieren Fachbetriebe den Turm, von dem zuvor immer wieder Steine herabgefallen waren. Auf die negativen Auswirkungen der Bauarbeiten auf den Gastronomiebetrieb hatte die Pächterin mehrfach hingewiesen.

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