Bürgerverein freut sich über viele Helfer aus Bad Godesberg Straßen und Wege von Unrat befreit

Bad Godesberg · Der Bürgerverein „Wir unter der Godesburg" führte am Samstag eine große Müllsammelaktion durch.

Bürgerverein freut sich über viele Helfer aus Bad Godesberg: Straßen und Wege von Unrat befreit
Foto: Sebastian Flick

Mehrere Dutzend Anwohner waren am Samstag im Einsatz, um Straßen und Wege rund um den Burgberg von Unrat zu befreien. Die engagierten Umweltschützer waren dem Aufruf des Vereins „Wir unter der Godesburg“ gefolgt, der es sich bei seiner Vereinsgründung vor knapp zwei Jahren zum Ziel gesetzt hat, das Viertel rund um die Friesdorfer Straße lebenswerter zu gestalten.

Seit vielen Jahren bereits leiden die Anwohner unter Müllansammlungen. Mit Aktionen wie diesen möchte man gegensteuern. „Wenn man es sauber hält, scheuen sich die Leute eher, etwas wegzuwerfen. Müll zieht ja bekanntlich mehr Müll an“, sagt Isolde Born, die sich ebenfalls Handschuhe und Greifzange geschnappt hat, um bei der Gemeinschaftsaktion mitzuwirken.

Nachbarschaft lernt sich kennen

„Es ist auch eine schöne Aktion, um die Nachbarschaft kennenzulernen“, sagt Christina Lennartz. Unterstützung gab es auch vom Ökozentrum Bonn, mit dem der Verein „Wir unter der Godesburg“ eine Partnerschaft pflegt. Nach knapp zwei Stunden trafen sich die Teilnehmer der Clean Up Aktion wieder an der GoBox, dem Ausgangspunkt der Müllsammelaktion. 15 Säcke hatten sie in der kurzen Zeit gefüllt. Der Unrat reichte von auf der Straße aufgesammelten Zigarettenkippen bis hin zu unzähligen aus den Gebüschen am Burgberg rausgezogenen Glasflaschen.

„Wir wollen versuchen, die Clean Up Aktion mindestens einmal jährlich durchzuführen“, sagte Ruwen Noltenhans, stellvertretender Vorsitzender von „Wir unter der Godesburg“. Zugleich zeigte er sich ein wenig enttäuscht, dass Vertreter der lokalen Parteien nicht der Einladung gefolgt waren, an der Aktion teilzunehmen und sich ein Bild von der Situation vor Ort zu machen. Diese hätten vielleicht auch beim sogenannten „Problemhaus“ in der Friesdorfer Straße vorbeigeschaut. Seit über zwei Jahren schon investieren Anwohner viel Energie – unter anderem mit dem Verfassen von Bürgerbriefen – in der Hoffnung, dass es rund um das Mehrfamilienhaus etwas ruhiger wird.

Lärm in den Abendstunden

Die Bewohner des Hauses waren regelmäßig dadurch aufgefallen, dass sie insbesondere in den Abend- und Nachtstunden viel Lärm fabrizierten und im Innenhof so viel Müll hinterließen, dass dieser zum Rattenbefall führte. Einige Teilnehmer der Clean Up Aktion berichteten, dass sich die Situation in jüngster Zeit wohl verbessert habe. Nun hoffen sie, dass es auch in den kommenden Sommermonaten rund um das Mehrfamilienhaus ruhig bleibt, denn in dieser Jahreszeit verbrachten die Bewohner des Hauses meistens in den Abend- und Nachtstunden viel Zeit auf der Straße und sorgten so bei manchen Anwohnern für einige schlaflose Nächte.

Da es neben Müllansammlungen und nächtlicher Lautstärke noch einige weitere Probleme beim Zusammenleben rund um die Friesdorfer Straße gibt, soll jetzt ein Runder Tisch gebildet werden, an dem neben den Anwohnern auch Vertreter vom Amt für Soziales und Wohnen teilnehmen werden. Durch den direkten Kontakt zur Stadt erhoffen sich die Anwohner schnellere Lösungen bei der Bewältigung der Probleme. In der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung soll über einen Antrag zur Bildung des Runden Tisches abgestimmt werden.

Positives Fazit

Ein rundum positives Fazit kann der Bürgerverein vom ersten Jahr der GoBox ziehen: Die „Tauschbörse für alle möglichen Sachen“ kommt bei den Anwohnern sehr gut an. Insbesondere Second-Hand-Kleidung findet hier regelmäßig neue Besitzer. Allein während der Vorbesprechung zum Ablauf der Clean Up Aktion schauten am Samstag mehrere Passanten vorbei. „Die Fluktuation ist riesig. Oft wird vormittags etwas in den Schrank reingelegt und am Nachmittag hat es schon einen neuen Besitzer gefunden“, freut sich Noltenhans.

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