Stromausfall legte Bad Godesberger Innenstadt lahm

BAD GODESBERG · Mehr als eine Stunde lang ging in Geschäften und Arztpraxen der Bad Godesberger Fußgängerzone nichts mehr.

Um 14.35 Uhr ging erst einmal nichts mehr. Ein Stromausfall hat am Donnerstag weite Teile der Bad Godesberger Innenstadt lahmgelegt. Für mehr als eine Stunde ruhte alles in zahlreichen Geschäften und Büros, aber auch in Arztpraxen und Restaurants. Ursache für die Zwangspause war nach Angaben der Versorger RWE und Stadtwerke (SWB) eine Kettenreaktion.

Zunächst hatte es einen Defekt an einer Trafostation gegeben, die sich im Keller eines Wohn- und Geschäftshauses an der Koblenzer Straße/Ecke Theaterplatz befindet. "Die Störung hat sich dann über mehrere kleine Trafostationen bis zu einer Mittelspannstation an der Dietrichstraße fortgesetzt", sagte SWB-Sprecher Werner Schui. Betroffen waren laut Schui rund 2500 Stromkunden. Schaden nahm zudem das Netz der Telekom, sodass einige Leitungen bis zum Abend tot blieben. Erst am späten Nachmittag war die Stromversorgung weitestgehend wiederhergestellt.

Um kurz nach 14.30 Uhr wurde es plötzlich still in der Fußgängerzone. Die Baumaschinen an der Koblenzer Straße verstummten ebenso wie die Registrierkassen nahezu aller Geschäfte. Aber auch Ärzte und Patienten verließen notgedrungen Behandlungsräume, Wartezimmer und Zahnarztstühle, um sich auf der Straße über die Ursache zu informieren.

Candlelight-Training im Fitness-Studio

Dort sammelten sich rasch Trauben von Menschen, die ratlos die wenigen Informationen austauschten. Wie sich bald zeigte, waren die Koblenzer Straße, die Alte Bahnhofstraße, die Bürgerstraße, der Aennchenplatz und weite Teile des Theaterplatzes von dem Ausfall betroffen. Die meisten Geschäftsleute entschieden sich zum Radikalschnitt und schlossen ihre Läden mangels Kassen, Beleuchtung und Alarmanlagen kurzerhand ab.

Andere, etwa einige Bäckereien, bedienten im Dunkeln weiter und ließen beim Wechselgeld notfalls Fünfe gerade sein. Ein Fitness-Studio bot kurzerhand "Candlelight-Training" an. Nur wenige Glückliche, etwa eine Apotheke, blieben unbehelligt, weil sie an anderen Netzen hängen. Zum Lichtblick im Wortsinne wurde auch ein Supermarkt, was auch den Lebensmitteln in den Kühlschränken zugute kam.

Mit einem Notstromaggregat zur Stabilisierung des Netzes rückten um 17 Uhr die Stadtwerke an. Einer der Arbeiter, die zurzeit mit der Kanalbaustelle an der Koblenzer Straße betraut sind, brachte die Situation nachdenklich auf den Punkt: "Auf diese Weise sieht man mal, wie abhängig unser ganzer Alltag heutzutage vom Strom ist."

Von den Störungen im Telefonnetz war bis Donnerstagabend auch die Lokalredaktion des General-Anzeigers betroffen. Sollte der Defekt am Freitag andauern, steht die Zentralredaktion unter der Rufnummer 0228/66 88-444 zur Verfügung.

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