Flanieren unter Seifenblasen Tausende Besucher bei der Muffenale in Bad Godesberg

Muffendorf · Das ist doch mal eine nette Idee: Die Muffelpuff WG pustet Seifenblasen über die Besucher der Muffenale. Doch das ist nur ein winziger Teil dessen, was das beliebte Straßenfest zu bieten hat.

Die WG Muffelpuff begrüßt die Besucher mit reichlich Luftblasen.

Die WG Muffelpuff begrüßt die Besucher mit reichlich Luftblasen.

Foto: Alfred Schmelzeisen

Der Besucheransturm auf die Muffenale, das große Fest auf der Muffendorfer Hauptstraße, ist ungebrochen. Nach zwei Jahren Pause war die 32. Ausgabe von „Kunst & Kulinarisches in Muffendorf“ wieder ein voller Erfolg.

„Und das Wetter spielte wie in den vergangenen drei Jahrzehnten auch diesmal wieder mit“, sagte die Sprecherin des Organisationsteams, Anna Maria Leistikow. Ihr Ehemann zog wieder die Kochschürze an, um diesmal mit einem großen Helferteam „Soul Food aus aller Welt“ zu servieren.

Besonders groß war im Fachwerkinnenhof von Familie Leistikow das Interesse an Forellensalat mit Mango, Erdnüssen und Kardamon-Creme auf Bananenblatt – eine Spezialität aus Kambodscha. Aber auch wer Genüsse aus der rheinischen Region bevorzugte, wurde schnell fündig.

„Endlich können wir wieder unsere Reibekuchen anbieten“, meinte Hans-Günter Ehrecke von der Muffendorfer KG Blau-Gold. Die goldgelben Kartoffelpuffer in XL waren heiß und begehrt, schnell bildete sich an der Bude eine Menschentraube. Kesselkuchen, rheinische Tapas und Pflaumenkuchen gab es nebenan.

Die GKG Bergfunken schenkte roten Saußer, einen Traubensaft, aus. Muffendorfer Wein wurde bei der neu eingerichteten Straußwirtschaft am Kelterhaus angeboten. Familie Diederichs verriet, dass die dort derzeit mit Schutznetzen abgedeckten Rebstöcke am 17. September mit vielen Helfern abgeerntet werden sollen – quasi zwei Wochen vor der normal geplanten Traubenlese und mit einem wohl sehr hohen Qualitätsergebnis. Mit Schminke im Gesicht, liefen stolz Kinder durchs Gedränge: Wahre Kunstwerke hatten Cornelia Orts bei den Bergfunken und Alexander Wegner-Schöner bei den Heiderhofer Freibeutern auf die Gesichter gemalt.

Neu war die Beteiligung der Muffenpuff-WG an der Muffendorfer Hauptstraße 24. Die Mitglieder der bunten Wohngemeinschaft empfingen die Besucher an den Fenstern nicht nur mit reichlich Seifenblasen, sondern auch mit selbst gemachten Leckereien. Wer reinging, sah eine große Kunstausstellung mit Holzschmuck und Keramikarbeiten. Arbeiten mit Papier haben sich die Künstlerinnen und Künstler der Papier IG verschrieben und zeigten im Hofatelier von Annika Leese Skulpturen und Bilder. Ins Auge fielen vielen Besuchern beim Straßenfest die von Karl Scharrenbach geschnitzten Pilze aus Hölzern der Region. „Jedes Stück ist liebevoll hergestellt und immer einzigartig“ so der Künstler.

Papier und Patchwork

Patchworkarbeiten, Gestricktes und Malerei gab es an Ständen und in Ateliers zu bestaunen. Marion Tschernich fachsimpelte mit Interessenten über ihr Hobby Stricken und ihre Projekte. In eine große Galerie hatten Heidi Adrian und Gitte Büsch das Kelterhaus verwandelt. Einige Meter zeigte Ingrid Schmitt-Jüssen Antiquitäten aus dem Rheinland und Gemälde sowie Radierungen der Rheinromantik.

Fehlte nur noch was fürs Ohr: Straßenmusiker brachten Leben aufs Pflaster. Brasilianischen Jazz boten Astatine & Uwe. Dass eine ukrainische Familie auf der Muffenale ihre landestypischen Spezialitäten vorstellen dürfte, hätten die Mitglieder, die im alten Küsterhaus wohnen, vor einem Jahr wohl nicht gedacht. Dass sie in Bonn zurechtkommen, darum kümmern sich Jutta Kregel und Helga Schell.

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