"Genuss pur"-Messe in der Stadthalle Tausende Besucher lassen sich kulinarisch inspirieren

BAD GODESBERG · "Wie backt man denn dieses leckere Knäckebrot?", fragen Svenja Engelmann und Marie-Claire Guntram am Stand des Anbieters "Köstlich! Lecker leben". Die Studentinnen spazieren einen Samstag lang durch die "Genuss pur"-Messe in der Stadthalle. Bei Cordula Goj vom Mehlemer Anbieter kulinarischer Köstlichkeiten sind sie hängengeblieben. "Ich gebe Ihnen das Rezept mit", sagt Goj und versorgt die jungen Frauen noch mit Tipps.

Bei einer Verkostung stecken Weinliebhaber ihre Nase ins Glas und lassen sich den Weißen auf der Zunge zergehen.

Bei einer Verkostung stecken Weinliebhaber ihre Nase ins Glas und lassen sich den Weißen auf der Zunge zergehen.

Foto: Barbara Frommann

Engelmann und Guntram haben das Knäckebrot eben bei der Koch-Show von Christian Kaever vom Lannesdorfer Gasthaus Zur Traube schätzen gelernt. "Ich habe ein paar Fingerfood-Leckereien präsentiert, die einfach herzustellen sind, damit die Hausfrau mal ganz entspannt dem Besuch entgegenblicken kann", erklärt der. Mit dem Mehlemer "Köstlich" hat Kaever seit einem Jahr ein kulinarisches Netzwerk geknüpft. "Wir Rheinländer sollten zusammenhalten."

Das tun sie nun auch auf Messen wie den fünften "Genuss-pur"-Tagen. "Der Samstag läuft schon prima. Wir erwarten am Wochenende insgesamt bis 7000 Gäste", sagt Veranstalterin Regina Rieger. Mit 90 Ausstellern aus der Region, aber auch aus anderen Bundes- und Nachbarländern, ist sie erneut vor Ort, um Genießerherzen höher schlagen zu lassen.

Das Gros der Besucher sei zwischen 30 und 65 Jahre alt. "Die Genießer sind heutzutage also jünger als noch vor Jahren." Viele Besucher seien Stammgäste und suchten gezielt die Stände ihrer speziellen Weingüter und Gourmetmanufakturen auf. "Biologisch erzeugten Nahrungsmitteln kommt dabei immer größere Bedeutung zu", ist Rieger überzeugt. Gerade die Kundschaft aus Bonn und Umgebung habe höchste Ansprüche, sei aber auch experimentierfreudig.

Bei einer der Shows werden sogar lange verpönte Gerichte wie gebratene Blutwurst vorgestellt. "Die Leute waren begeistert", so Rieger und strahlt. Gerne wandern bei einem Messebesuch auch Köstlichkeiten wie Olivenöl in bester Bio-Qualität mit dem klingenden Namen "La Réserve de Charles Aznavour" oder eine der sündhaft teuren Johannisbeermarmeladen der Provence in die Shopping-Tüten. Auch am Stand von Natalja Kauth haben sich die Freunde süßer Brotaufstriche versammelt.

Aus 20 Gläsern können die erstaunlichsten Kombinationen gekostet werden. Verkostung an den Weinständen nebenan: Ganze Trauben von Liebhabern roter Reben nippen sich durch die Weine von Jutta und Oliver Saalfrank hindurch. Die beiden Winzer aus Neustadt an der Weinstraße erläutern mit Esprit die Eigenheiten jedes Jahrgangs. "Ich habe eben auch schon meinen Lieblingswein gekauft", sagt Besucher Sebastian Neuburger.

Drüben riecht es herzhaft nach den Hirsch- oder Wildschweinwürsten von Jens König, einem Partyserviceanbieter aus Bayern. Am Stand des Berghofs Einöd aus Homburg spielen interessierte Vorkoster für unzählige Senfsorten aus eigenem Anbau. "Garantiert ohne Zucker", verspricht Einöd-Vertreter Hans Pick. Besucherin Martina Neukircher hat derweil auf der Messe ihre ideale Vorspeise fürs Weihnachtsmenü gefunden. Das Kürbis-Chutney des Lannesdorfer Küchenchefs Christian Kaever sei "einfach ein Traum".

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