Neupflanzung am Theaterplatz Taubenfutter zerstört Staudenbeet in Bad Godesberg

Bad Godesberg · Die Stadt musste für 3500 Euro ein neues Staudenbeet am Theaterplatz in Bad Godesberg anlegen lassen. Taubenfutter machte die zweite Pflanzung in diesem Jahr nötig. Bei Verstößen gegen das Fütterungsverbot sind Bußgelder fällig.

Der Bauzaun auf dem Theaterplatz bleibt.

Der Bauzaun auf dem Theaterplatz bleibt.

Foto: Axel Vogel

Nun hat die Stadt Anfang September ein neues Staudenbeet auf der Baumscheibe der alten Platane mitten auf dem Bad Godesberger Theaterplatz anlegen lassen. Es ist das zweite Mal in diesem Jahr, dass ein vom Amt für Stadtgrün beauftragtes Landschaftsbauunternehmen mit dieser Arbeit beauftragt wurde. Wie berichtet, hatte die erste Bepflanzung im Frühjahr stattgefunden. Die Staudenmischpflanzungen werden mit einer Mulchlage aus Naturstein-Splitt angelegt. Das macht zunächst nicht allzu viel her. In recht kurzer Zeit wachsen die Pflanzen in bunten Farben, wie schon auf der Endenicher Allee oder am Hochstandenring zu sehen ist.

Bußgelder ab 25 Euro aufwärts

Auf dem Theaterplatz allerdings hat im Beet verstreutes Taubenfutter zu so vielen Keimlingen geführt, dass, wie die Stadt nun mitteilt, die Firma die „Staudenbepflanzung trotz verstärkter Pflege nicht mehr retten konnte“. Zusatzkosten: 3500 Euro. In diesem Zusammenhang weist das Presseamt erneut auf das im gesamten Stadtgebiet geltende Fütterungsverbot von Tauben hin, das auch geahndet wird. Wer sich nicht an das Fütterungsverbot halte, müsse mit einem Bußgeld von 25 Euro rechnen, „wenn kleine Mengen Futter verteilt werden“. Die Bußgelder fielen höher aus, wenn wiederholt gefüttert oder größere Futtermengen verteilt würden.

In unmittelbarer Nähe zu der Platane existiert auf dem Dach des Theaters ein Taubenhaus. Der Verein „Bundesarbeitsgruppe Stadttauben“ betreut es. Dort bekämen die Tauben artgerechtes Körnerfutter, von dem sie keinen Durchfall bekommen, und frisches Wasser. Das Taubenhaus war eine ganze Zeit verweist, weil die Tiere anderorts Futter fanden. Die Arbeitsgruppe ist dabei, es zu reaktivieren.

Taubenhaus auf dem Theater

Der Verein hält die von vielen Städten ausgesprochenen Fütterungsverbote zwar für den falschen Weg, weil sie dazu führten, dass die Tiere sich an Essensresten und Abfall bedienen müssten. Gleichwohl betonen die Mitglieder, dass es am sinnvollsten sei, die Tauben in Schlägen anzusiedeln: „Statt in der Fußgängerzone landen nun 80 bis 90 Prozent des Taubenkotes im Taubenschlag und werden von dort fachgerecht entsorgt“, informiert der Verein auf seiner Internetseite. In der Bonner Innenstadt könnte sich die Lage am Busbahnhof verbessern. Markus Schmitz vom Presseamt hatte gegenüber dem GA kürzlich gesagt, dass die Aufstellung eines Taubenmobils (Bauwagen) am ZOB beschlossen sei und sich zurzeit in der Umsetzung befinde.

Auf dem Theaterplatz bleibt die Baumscheibe nun bis auf Weiteres von einem Bauzaun umschlossen. Schilder weisen auf das Betretungs- und das Fütterungsverbot hin. Die Mischung aus Mulch und Naturstein-Splitt schafft nach Auskunft der Stadt gute Bedingungen, damit das Wasser im Boden gespeichert wird. Die Staudenmischungen blühten vom Frühjahr bis weit in den Herbst hinein. Die Anlage von Staudenbeeten gehöre zu „den Leuchtturmprojekten im Auszeichnungsverfahren für das Label ,Stadtgrün naturnah’“. Den bisher gesetzten Stauden habe der trockene Sommer im Vergleich mit anderen Pflanzen vergleichsweise wenig ausgemacht.

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