Fußballspielen gegen Rassismus Der Ubuntu-Cup in Bad Godesberg soll Vorurteile abbauen

Bad Godesberg · Beim Sport Menschen zusammenbringen - das möchte der Zentralrat der afrikanischen Gemeinde in Deutschland mit einem bundesweiten Projekt erreichen. Dafür organisiert er Fußballturniere in ganz Deutschland. Ein Wettbewerb der Reihe soll im Juni in Bad Godesberg stattfinden.

Der Beueler Djibril José Sylla bringt normalerweise Kindern in seinen Camps das Fußballspielen bei. Zwei Teilnehmer in einem seiner Camps geben sich die Hand.

Der Beueler Djibril José Sylla bringt normalerweise Kindern in seinen Camps das Fußballspielen bei. Zwei Teilnehmer in einem seiner Camps geben sich die Hand.

Foto: Privat/Max Zindel

Ubuntu bedeutet in der Sprache der südafrikanischen Zulu „Ich bin, weil du bist“. „Ein Mensch wird durch andere erst zum Menschen“, erklärt Djibril José Sylla, Ausrichter des Ubuntu-Cup in Bad Godesberg, warum die Veranstaltung so benannt ist. Das Fußball-Turnier findet am 8. Juni von zehn bis 17 Uhr auf dem Sportplatz des Godesberger FV statt. Beim Ubuntu-Cup treffen Mannschaften aus Menschen afrikanischer Herkunft und deutschen Institutionen mit jeweils sieben Spielerinnen und Spielern aufeinander.

„Das Turnier soll Berührungspunkte zwischen verschiedenen Menschen schaffen“, sagt Sylla. Auf dem Feld wolle man so Menschen zusammenbringen, die sich im Alltag selten begegnen und deren wenige Begegnungen oft von Vorurteilen geprägt sind. „Nicht jeder Schwarze ist ein Gangster, nicht jeder Polizist ein Nazi“, bringt Sylla zwei extreme Beispiele auf, die im Alltag aufkommen.

Der Ubuntu-Cup ist Teil eines bundesweiten Modell-Projekts

Seit zwei Jahren organisiert Sylla als Fußballtrainer in Bad Godesberg und Wachtberg Camps für junge Fußballerinnen und Fußballer, bei denen die Kinder voneinander und miteinander lernen und ihr Selbstbewusstsein stärken sollen. Für den Ubuntu-Cup ist der Zentralrat der afrikanischen Gemeinde in Deutschland (ZAGD) auf den Beueler zugekommen, nachdem er von Syllas Projekten gehört hatte. Der ZAGD organisiert gemeinsam mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge das bundesweite Modellprojekt „Begegnung und Sport als Brücke zur Integration“ (BSBI). In Bonn unterstützt zudem die AOK Rheinland/Hamburg das Turnier.

Sylla, dessen Familie zu Teilen von der Elfenbeinküste kommt, erklärte sich sofort einverstanden, Gastgeber für BSBI zu sein. „Das ist wirklich etwas ganz besonderes“, findet der Fußballer und Trainer. Das Turnier in Bad Godesberg ist das dritte seiner Art in der BSBI-Reihe. Die Mannschaft, die in Bad Godesberg siegt, fährt im Anschluss zur Finalrunde nach Berlin. Zu den Teilnehmern gehören Vertreterinnen und Vertreter von Polizei, Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und Initiativen afrikanischer und Schwarzer Communities. Auch die Deutsche Welle stellt eine Mannschaft.

Noch werden Mannschaften für das Fußball-Turnier in Bad Godesberg gesucht

Nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch darüber hinaus sollen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Ubuntu-Cup begegnen. Deswegen gibt es am Spielfeldrand Musik, Tanz und Essen. Auch das bringe zusammen, sagt Sylla. So werden am Spielfeldrand nicht nur Currywurst und Pommes, sondern auch ghanaische Spezialitäten serviert. „Das soll ein fröhliches Event werden, bei dem alle gut miteinander auskommen können“, wünscht sich Sylla.

Für das Turnier im Juni sucht Sylla mit den Organisatoren weiter nach Mannschaften. Voraussetzung sei die Mannschaftsgröße von sieben Spielerinnen und Spielern, die mindestens 14 Jahre alt sein müssen. „Es sind alle willkommen“, sagt der Gastgeber. Allerdings sollten die Mannschaften in gewissem Maße auch zum Rahmen des Projektes passen, also zu einer deutschen Institution oder einer afrikanischen oder Schwarzen Initiative gehören. Wer beim Ubuntu-Cup eine Mannschaft stellen möchte, kann sich per E-Mail unter maya.toure@zentralrat-afrikagemeinde.de für das BSBI-Projekt anmelden.

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