Muffendorfer Heimatbühne Überraschung in der Hochzeitsnacht

MUFFENDORF · Eine letzte Notiz des Regisseurs, noch ein kurzer Blick in den Text, dann wird es ganz still im Kelterhaus, und die Schauspieler der Heimatbühne Muffendorf beginnen mit der Probe. „Wenn der Storch das Nest verpasst“ heißt das diesjährige Stück, welches am Samstag, 15. Oktober, Premiere in der Kleinen Beethovenhalle feiert.

 Auf der Muffendorfer Heimatbühne ist ab Mitte Oktober wieder was los. Noch proben die Laienschauspieler.

Auf der Muffendorfer Heimatbühne ist ab Mitte Oktober wieder was los. Noch proben die Laienschauspieler.

Foto: Ronald Friese

Auf der Bühne wird dann eine verzwickte Familiengeschichte zu sehen sein: Heidi und Fritz feiern ihre Vermählung und freuen sich ganz besonders auf die Hochzeitsnacht. Die beiden hatten sich bis dahin ihre Jungfräulichkeit bewahrt.

So scheint es zumindest. Denn plötzlich verkündet die Ärztin Frau Dr. Müller-Wohlgeburt Heidi eine schockierende Nachricht: Sie ist in der zehnten Woche schwanger! Zwischen dem Brautpaar und den Schwiegereltern kommt es sofort zum Streit, und alle fragen sich, wer denn nun der Vater sei. Auch von Scheidung ist die Rede. Doch dann erscheint die Ärztin mit einer zweiten überraschenden Nachricht.

„Es ist ein sehr witziges Stück“, sagt Birgit Ehrecke, die als Heidi eine der Hauptrollen spielt und nun schon zum vierten Mal mit dabei ist. Auch sonst wird auf bewährte Rahmenbedingungen gesetzt: Das ursprüngliche Drehbuch von Helmut Schmidt wurde wie gewohnt in rheinische Mundart übersetzt und mit einigem Lokalkolorit angereichert.

Seit Mai wird an dem Theaterstück gefeilt

Auch Regisseur Olaf Böhnert ist der Muffendorfer Heimatbühne treu geblieben und betreut in diesem Jahr zum wiederholten Mal das Projekt. „Für was mit einem Enthusiasmus die dabei sind, das ist großartig“, sagt er bewundernd.

Alle Schauspieler opfern für die Proben einen Teil ihrer Freizeit und machen die Aufführungen dadurch erst möglich. Schon seit Mai dieses Jahres wird an dem Theaterstück gefeilt, wobei zweimal die Woche ein Probentermin im Terminkalender eingetragen ist.

Der jüngste Schauspieler kommt auf 22 Jahre, die älteste dagegen ist 70 Jahre alt. „Die Atmosphäre hier ist fantastisch. Es ist eine Familie“, sagt Irene Diederichs, die vor etwas mehr als 25 Jahren die Heimatbühne gegründet hat, zu der Stimmung in der Gruppe.

Deftige Sprüche und amüsante Dialoge

Bei der Probe zeigt sich bereits, dass sich das Schauspiel vor allem durch deftige Sprüche und amüsante Dialoge auszeichnet. Auch eine singende Hochzeitskarte wird ihren Auftritt haben. An einigen Stellen kommen die Einsätze noch etwas zu spät, oder Karola Haas muss als Regieassistenz den Text soufflieren.

Außerdem kann erst vier Tage vor der Premiere mit Bühnenbild geprobt werden. Ansonsten muss Böhnert aber kaum mehr eingreifen und ist zuversichtlich, dass in fünf Wochen alles reibungslos verläuft. „Ich bin geduldig und optimistisch, das ist eine Stärke von mir“, sagt er lächelnd.

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