Baugebiet in Mehlem Umgestaltung: Größere Fluchten, geringere Tiefe

MEHLEM · Die Stadt hat sich noch einmal mit dem Investor zusammengesetzt, der ein Mehrfamilienhaus mit Staffelgeschoss auf dem Grundstück Ecke Langenbergsweg und An der Nesselburg bauen möchte. Das Ergebnis: "Die Fluchten wurden deutlich vergrößert", so Sigrun Scharf vom städtischen Bauordnungsamt. Zwischen Gebäude und An der Nesselburg soll nun ein Abstand von fünf Metern bestehen, ursprünglich waren acht geplant. Und zum Langenbergsweg hin, wo das Haus teilweise gar bis zur Straße gebaut werden sollte, betrage der Mindestabstand nun 1,50 Meter. "Das ist die engste Stelle", sagte Scharf.

Wie berichtet, hatten sich die Anwohner gegen den Plan gewehrt, zur Straße An der Nesselburg hin ein dreigeschossiges Gebäude plus Staffelgeschoss zu errichten. Zum Langenbergsweg soll das Haus aus zwei Geschossen plus Staffelgeschoss bestehen. Insgesamt sollen dort rund 20 Wohnparteien unterkommen.

Die Bebauung passe nicht in die Umgebung, es fehle der ortstypische Vorgarten, außerdem seien sie nicht über das Vorhaben informiert worden, waren einige der Kritikpunkte. Die Politiker sahen das Projekt in der Oktobersitzung der Bezirksvertretung ebenfalls kritisch. Und beauftragten die Stadt, erneut mit dem Investor zu verhandeln.

Das ist nun geschehen. Neben den "wesentlichen Änderungen" was die Fluchten betrifft, sei außerdem zu An der Nesselburg hin die Bautiefe der Nachbarhäuser übernommen worden, führt Scharf aus. Diese betrage nun 13 Meter. Man gehe somit "auf die Proportionen zu den direkten Nachbarn ein".

Es sei nicht richtig, dass der Neubau konträr zur Umgebungsbebauung stehe. "Richtung Lannesdorf gibt es mehrere dreigeschossige Neubauten mit Staffelgeschoss, das Gebäude gegenüber hat vier Geschosse", so Scharf.

Der Investor habe also nachgebessert, was er nicht habe tun müssen, da sich das Vorhaben innerhalb des Bebauungsplans bewege. Mittlerweile sehe die Stadt das Vorhaben als "völlig unkritisch". Auf der Basis des neuen Vorschlags wolle man den positiven Bescheid erteilen.

Das sah die Mehrheit im Unterausschuss Bauplanung genauso. Dem Antrag des Bürger Bundes Bonn (BBB), die Bauvoranfrage negativ zu bescheiden, stimmten neben dem BBB lediglich die Grünen und ein Vertreter der CDU zu.

Damit will sich der BBB aber nicht zufrieden geben. Auch mit der Nachbesserung sei das Bauvolumen zu massiv und sei "durch eine geänderte Grundrissgestaltung annähernd gleich geblieben", heißt es in einem Flyer. Der Neubau sei nach wie vor "zu hoch und zu massiv.

Mit den Flachdächern ist er auch optisch ein Fremdkörper. Er fügt sich für uns nicht in die vorhandene Bebauung ein." Außerdem sei er ein negatives Vorbild für weitere Bebauungen in der Umgebung. Um weitere Häuser dieser Art zu verhindern, hat der BBB für die nächste Sitzung der Bezirksvertretung einen Antrag gestellt.

Der Inhalt: Für den Bereich zwischen Antoniterstraße, Langenbergsberg und An der Nesselburg wird ein Bebauungsplan erstellt, der sich an den bestehenden Gebäuden orientiert.

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