Post in Bad Godesberg Unbekannte sprengen Geldautomaten

BAD GODESBERG · Unbekannte haben am frühen Montagmorgen in der Vorhalle der Post in Bad Godesberg einen Geldautomaten gesprengt. Das Geld daraus können sie jedoch nicht gebrauchen.

Unbekannte haben am frühen Montagmorgen erneut einen Geldautomaten in Bad Godesberg mithilfe eines Gasgemischs zur Explosion gebracht. Diesmal war die Hauptpost an der Koblenzer Straße ihr Ziel. Wie hoch ihre Beute ist, steht noch nicht fest - wohl aber, dass sie nichts damit anfangen können. Denn die Automaten der Postbank sind mit dem sogenannten "Money Inking" ausgestattet, das die Scheine rot färbt und unbrauchbar macht.

Die rote Farbe war es auch, die einen Zeugen auf die Tat aufmerksam machte. Dieser bemerkte um 5.15 Uhr einen größeren roten Fleck vor der Filiale, in deren Vorraum der betroffene Geldautomat stand. Mehrere Streifenwagen fuhren zur Koblenzer Straße, mit dabei waren auch Spezialisten des Landeskriminalamtes (LKA) und die Feuerwehr. Es stellte sich heraus, dass es sich bei der roten Flüssigkeit nicht um Blut, sondern um eben jene Tinte handelte.

Über die Täter ist noch nichts bekannt. Wer etwas beobachtet hat oder Personen mit den entsprechenden Farbanhaftungen insbesonderer an den Händen bermerkt, wird gebeten, sich unter 02 28/1 50 mit der Polizei in Verbindung zu setzen. Passanten waren schockiert: "Das ist schon krass, was inzwischen in Bad Godesberg passiert", sagte ein 38-Jähriger. "Da wagt es jemand, mitten in der City einen Geldautomaten zu sprengen."

Automatensprengung in Bad Godesberg
13 Bilder

Automatensprengung in Bad Godesberg

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Der Postbankautomat ist in diesem Jahr der zehnte in Bonn, auf den es Täter abgesehen hatten. Viermal blieb es beim Versuch, die Zahl der vollendeten Sprengungen stieg am Montag auf sechs. Das geht aus einer Liste hervor, die das LKA führt. 99 Fälle - Bad Godesberg inklusive - sind seit Januar in NRW bekannt geworden, bei rund der Hälfte gelang es den Tätern abzukassieren. Vergangenes Jahr zählte das LKA 67 Fälle (davon 29 Versuche), 2014 waren es 26 Fälle (zehn Versuche).

Ein Sprecher der Postbank teilte auf GA-Anfrage mit, dass bundesweit alle rund 2.300 Geldautomaten des Instituts mit "Money Inking" ausgestattet sind. "Über die weiteren Sicherheitsvorkehrungen geben wir keine Auskünfte." Es werde geklärt, wann der Automat wieder zur Verfügung steht. Serviceterminals seien nicht beschädigt worden und somit wieder nutzbar. Das Finanzcenter war am Montag bis gegen 16.30 Uhr geschlossen, zuvor wurde es gereinigt und die Spezialfarbe entfernt. In diesem Jahr war es der zweite Geldautomat der Postbank, der in Bad Godesberg gesprengt wurde. Nicht zum Ziel kamen die Täter in Endenich und im Post Tower.

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