SGL Group Unternehmen schockiert Anleger mit Gewinnwarnung

WIESBADEN · Der Kohlenstoffspezialist SGL Group, der auch mit einem Werk in Lannesdorf vertreten ist, hat mit der zweiten Gewinnwarnung in diesem Jahr die Anleger verunsichert. Die Aktie des Wiesbadener Unternehmens war gestern der große Verlierer im MDax und stürzte um 10,87 Prozent auf 24,44 Euro ab.

Der MDax sank um 0,72 Prozent auf 13 706,44 Punkte. Das Unternehmen hatte am Vorabend wegen schwacher Nachfrage und zunehmenden Wettbewerbs seinen Jahresausblick erneut gesenkt. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde voraussichtlich um bis zu 60 Prozent niedriger als im Vorjahr ausfallen, hieß es. Bislang war SGL für das laufende Jahr von einem um schlimmstenfalls 25 Prozent niedrigeren Ergebnis ausgegangen.

Preisdruck herrscht vor allem im SGL-Stammgeschäft, der Herstellung von Graphitelektroden für die Stahlindustrie. Bei den neuen ultraleichten Carbon-Werkstoffen machen SGL die Flaute auf dem Windkraftmarkt und die Produktionsverzögerungen der Boeing 787 Dreamliner zu schaffen. Das Unternehmen rechnet für das zweite Quartal mit Abschreibungen von bis zu 150 Millionen Euro.

SGL selbst kündigte "geeignete Gegenmaßnahmen" an. Aktienhändler schlossen Veränderungen im Management um Vorstandschef Robert Koehler nicht aus. Den Aufsichtsrat führt Susanne Klatten. Am 8. August will SGL über das erste Halbjahr berichten.

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