1. Godesberger Judo Club Verein saniert „Pumakäfig“

Mehlem · Es ist stickig im Dojo. So nennen die Mitglieder des 1. Godesberger Judo Clubs ihr Vereinsheim in Mehlem. Eine Klimaanlage gibt es nicht, und Fenster, die Frischluft bringen, sind rar.

Von den Deckenlichtern in der Halle haben einige längst ihren Geist aufgegeben, und die Sanitäranlagen sind zwar gut gepflegt, aber nicht mehr alle funktionstüchtig. „Es ist an der Zeit, dass wir was machen“, sagt Michael Fengler. Fengler ist gerade erst von den Vereinsmitgliedern des größten Judovereins Nordrhein-Westfalens zum Ersten Vorsitzenden gewählt worden. Als solcher treibt er nun die von seinen Vorgängern bereits geplante Modernisierung des aus dem Jahr 1984 stammenden Vereinsheims voran. Kostenpunkt: 300 000 Euro

Davon kommen 200.000 Euro über ein Darlehen der NRW-Bank und finanziert von der Sparkasse Köln/Bonn, 50.000 von der Stadt Bonn und weitere 50.000 aus Eigenmitteln. Im Frühjahr hatten die damaligen Vorsitzenden Alfons Kühn und Gabi Schönfeld ein Expertengutachten in Auftrag gegeben. Das Ergebnis: Eine Gesamtsanierung für 650.000 Euro wäre perfekt. „Das hätten wir niemals stemmen können“, sagt Fengler. Anstatt dieser zu teuren Komplettlösung gibt es nun einzelne Modernisierungsmaßnahmen.

Die Decke kann nicht mehr Gewicht tragen

„Wir haben uns aus dem Gutachten die Sachen rausgepickt, die wirklich dringend notwendig sind“, sagt Fengler. Dazu gehören neue Fenster, die für 44.000 Euro eingesetzt werden und künftig mehr Tageslicht in die Judohalle bringen sollen. „Wir hätten gerne auch mehr Oberlichter gehabt, aber da geht nicht viel, da die Decke nicht mehr Gewicht tragen kann.“

Außer dem besseren Licht sollen die neuen Fenster auch bessere Hallenluft ermöglichen. „Vor allem die Kampfsportarten sind so schweißtreibend. Da müssen wir unsere Belüftungssituation ändern“, sagt Götz. Viele bezeichneten die Halle mittlerweile als „Pumakäfig“.

Für rund 40.000 Euro wird es neue Sicherheitsmaßnahmen geben, darunter ein Prallschutz für 22.000 Euro. Jedoch gebe es dafür bisher kein konkretes Angebot, da die Firmen wegen Engpässen bei den Zulieferern nicht planen könnten. Für eine neue Heizung und die Modernisierung der Sanitäranlagen sind derzeit 80.000 Euro veranschlagt.

Heizung könnte jeden Moment ausfallen

„Wir warten jeden Winter darauf, dass die Heizung ausfällt“, sagt das langjährige Mitglied und Pressewart Reinmar Götz. Für die Gasheizung aus den 1980er Jahren gebe es schon lange gar keine Ersatzeile mehr. Gerade deshalb habe ein neuer Heizkörper für das Vereinsheim absolute Priorität. „Ich hoffe, dass wir schon diesen Winter sicher und sparend heizen können“, gibt sich Fengler optimistisch.

Energie sparen ist das eine, die Erfrischung nach dem Sport das andere. Die Duschanlagen sind beim Judoclub nämlich auch ein Problem, das es zu regeln gilt. „Wenn zu viele gleichzeitig unter der Dusche stehen, kommt einfach kein Wasser mehr“, berichtet Götz und zeigt auf die Duschkörper. Dort gibt es, wie früher üblich, gar keine Heizregler.

„Den einen ist es zu kalt, den anderen ist es zu warm“, weiß auch Fengler zu berichten. Viele griffen in den Duschkabinen im Untergeschoss sogar auf einen Schlauch zurück, um die Temperaturen selbst einstellen zu können. „Das warme Wasser reicht oft gar nicht bis zu den Damenduschen“, beschreibt Götz die kaum mehr funktionierenden Wasserohre und Leitungen aus den Anfangszeiten des Vereinsheims.

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