Staus auf den Straßen 70 Unfälle nach Schneefällen allein im Rhein-Sieg-Kreis

Update | Bonn/Region · In Bad Godesberg sind am Donnerstagmorgen zwei Autos auf schneeglatter Fahrbahn zusammengestoßen. Beide Fahrer wurden verletzt. Rund um Bonn kam es zu zahlreichen Kollisionen mit Blechschäden.

 In Bad Godesberg sind am Donnerstagmorgen zwei Autos zusammengestoßen.

In Bad Godesberg sind am Donnerstagmorgen zwei Autos zusammengestoßen.

Foto: Axel Vogel

Auf zahlreichen Straßen in Bonn und der Region sowie auf den Autobahnen rund um Bonn kam es am Donnerstagmorgen zu vielen Unfällen, zumeist lediglich mit Blechschäden. Das teilten sowohl die Autobahnpolizei Köln als auch die Bonner Polizei auf GA-Anfrage mit. Grund für die vielen Zusammenstöße und Staus auf den Straßen war die Wetterlage. In vielen Teilen der Region hatte es am Donnerstagmorgen geschneit oder Schneeregen gegeben.

Zusammenstoß zweier Autos in Bad Godesberg

Auf der Brunnenallee in Bad Godesberg sind am Donnerstagmorgen gegen 9 Uhr zwei Autos auf schneeglatter Fahrbahn miteinander kollidiert. Die Fahrer beider Autos wurden bei dem Unfall verletzt. Nach Angaben der Feuerwehr wurden die beiden Verletzten versorgt und die Fahrzeuge gesichert.

Viele Unfälle meist mit Blechschäden im Rhein-Sieg-Kreis

Im Rhein-Sieg-Kreis hat es am Donnerstag aufgrund des Schneefalls eine Vielzahl von Unfällen gegeben. Über den Morgen und Vormittag hinweg nahm die Polizei 70 Verkehrsunfälle auf. Bei sechs der Unfälle wurden Personen verletzt. Insgesamt wurden sieben Menschen leicht verletzt.

Der erste Unfall, der der Polizei am Morgen gemeldet wurde, ereignete sich in der Ausfahrt der Anschlussstelle Siegburg auf der A560. Hier war eine Frau mit ihrem Auto auf glatter Fahrbahn gegen die Leitplanke gerutscht. Es entstand ein Sachschaden.

In Troisdorf kam es gegen 9.10 Uhr auf der Sieglarer Straße zu einem Verkehrsunfall, bei dem eine Frau mit ihrem Wagen gegen die Wand einer Unterführung prallte. Eine Achse des Fahrzeugs brach, sodass es nicht mehr fahrbereit war und die Unterführung für etwa eine Stunde blockierte. Die Polizei leitete den Verkehr ab.

In Neunkirchen-Seelscheid blockierte auf der B56 im Ortsteil Heister ein Lkw die Richtungsfahrbahn Siegburg aufgrund eines Getriebeschadens. Ein weiterer Lkw, der den ersten umfahren wollte, rutschte in den Graben. In der Folge kam es zu weiteren Problemen, weil sich in der Umgebung weitere Fahrzeuge festfuhren. Mithilfe von Abschleppunternehmen konnte die Fahrbahn wieder freigegeben werden. Die B56 musste zeitweise gesperrt werden.

Auf der B56 ist ein Lkw von der Fahrbahn abgerutscht.

Auf der B56 ist ein Lkw von der Fahrbahn abgerutscht.

Foto: Christof Schmoll

Im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis kam auf der Servaisstraße in Witterschlick gegen 9 Uhr ein Auto ins Rutschen und prallte am Bahnübergang gegen ein Schild. Ebenfalls gegen 9 Uhr rutschte ein anderes Auto auf der abschüssigen Klosterstraße in Merten gegen ein dort am Straßenrand geparktes Auto. Die Rutschpartie samt Blechschaden wurde laut Polizei auch durch die Tatsache begünstigt, dass der Unfallverursacher noch mit Sommerreifen unterwegs war. Ihn erwartet nun ein Bußgeld.

Gegen 8.30 Uhr rutschte auf der abschüssigen Jennerstraße in Hemmerich ein Pkw gegen drei geparkte Autos. Die Polizei beziffert den Sachschaden auf insgesamt 20.000 Euro.

Weitere Unfälle mit Blechschäden gab es auf der Regerstraße in Merten, im Gewerbepark Roisdorf und in Hilberath.

Wie die Polizei bilanzierte, stellte sie an mehreren der unfallbeteiligten Autos Sommerreifen fest. Sie stellte entsprechende Ordnungswidrigkeitsanzeigen aus.

Probleme im Busverkehr im Siebengebirge

Das Siebengebirge war am Donnerstag besonders vom Schneefall betroffen, dort blieb eine geschlossene Schneedecke liegen. Die RSVG meldete im Zuge des Wetters erhebliche Probleme auf diversen Linien.

Winterdienst von BonnOrange fuhr Prioritätsstufe 1

Der Winterdienst von BonnOrange ist am Donnerstag die Prioritätsstufe 1 gefahren. Pressesprecher Jérôme Lefèvre dazu: „Da wir nicht überall gleichzeitig die Winterwartung leisten können, arbeitet unser Winterdienst in drei Prioritätsstufen und konzentriert sich insbesondere auf Streckenabschnitte, die verkehrswichtig und gefährlich sind.“ In der Prioritätsstufe 1 seien unter anderem gefährliche Stellen verkehrswichtiger Straßen, unmittelbare Krankenhauszufahrten, Steigungsstrecken des ÖPNV und Ortsdurchfahrten klassifizierter Straßen mit abgedeckt. Diese Straßen werden freigeräumt und mit Streumittel wie Sole behandelt. Grundsätzlich kann BonnOrange bis zu 22 eigene Fahrzeuge für den Winterdienst mit Schneepflug und Streugeräten einsetzen.

Lefèvre teilte mit, dass der Winterdienst auch am Freitag wieder in Prioritätsstufe 1 ausrücken werde, da weiterhin gelegentlich noch Schnee- oder Schneeregenschauer angekündigt seien.

Ärger über nicht geräumten Bahnhof in Bonn-Beuel

Trotz der Wetterlage waren die Bahnsteige am Bahnhof in Bonn-Beuel am Donnerstag bis zum Vormittag noch nicht geräumt. Da die Unterführung dort aktuell gesperrt ist, bleibt den Reisenden momentan nur der Weg über die – am Morgen vereiste – Behelfsbrücke, um den Bahnsteig zu wechseln. Das führte am Morgen zu Frust bei einigen Lesern. Eine Bahnsprecherin sagte auf Nachfrage: „Der Schneefall dauerte bis in die Morgenstunden, sodass mit der Schneeräumung erst danach begonnen werden konnte.“ Das erkläre den Umstand, dass die Station Bonn-Beuel am Morgen noch nicht geräumt gewesen sei. Und weiter: „Den Hinweis zur vereisten Behelfsbrücke nehmen wir gerne auf und werden dies mit Blick auf die zu erwartende Wetterlage beobachten.“

(ga)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort