Kunstausstellung im Glaskarree Verschiedene Sichtweisen

Bad Godesberg · Zum Abschluss des Jahres 2021 stellen die Mitglieder des Bad Godesberger Kunstvereins ihre neuesten Werke aus. Titel der Ausstellung ist „Teil des Ganzen“ und bietet eine bunte Mischung aus Malerei, Druckgrafik, Collagen und Installationen.

 Die Künstlerinnen und Künstler Johanna Köppel-Pirang(v.l.), Klaus Pirang, Gitta Büsch und Hila Klein stellen aktuell ihre Werke im Glaskarree des Kunstvereins Bad Godesberg aus.

Die Künstlerinnen und Künstler Johanna Köppel-Pirang(v.l.), Klaus Pirang, Gitta Büsch und Hila Klein stellen aktuell ihre Werke im Glaskarree des Kunstvereins Bad Godesberg aus.

Foto: Niklas Schröder

Ferne Welten, Freundschaften und Spiegelobjekte – zur traditionellen Gemeinschaftsausstellung haben sich die Mitglieder vom Kunstverein Bad Godesberg erneut vielfältige Kunstwerke einfallen lassen. „Teil des Ganzen“ zeigt einen umfangreichen Facettenreichtum an Sichtweisen und birgt eine große Bandbreite der Umsetzung in verschiedenen künstlerischen Techniken wie Malerei, Druckgrafik, Tonobjekte, Collagen, Installation, verspricht der Kunstverein den Besuchern. Es geht um Zusammenhänge jeglicher Art: Wenn ein Teil weggenommen wird, kann alles zusammenbrechen, wenn ein Teil hinzukommt, kann es eine Bereicherung sein oder aber alles durcheinanderbringen. Das bezieht sich sowohl auf das menschliche Verhalten als auch auf Flora und Fauna.

„Ferne Welten“ auf goldenen Acrylfarben

Klaus Pirang etwa hat „Ferne Welten" auf goldenen Acrylfarben gemalt. „Diese uns unbekannte Welt ist ein Teil des unendlichen Universums“, erzählt der Künstler und deutet vor sich auf die Leinwand. „In meiner Phantasie könnte diese Welt so wie in meinem Bild aussehen“, sagt er, denn die technischen Möglichkeiten der Menschheit reichten nicht aus, diese Welten von der Erde aus zu betrachten.

Gitta Büsch zeigt mit ihrer Werkreihe unter dem Titel „Wechselspiel“ einen Ausschnitt aus einer Landschaft, die immer wieder neu in Szene gesetzt wird. „Sie wurde zerlegt oder in einen neuen Kontext gesetzt“, erklärt die Künstlerin das Konzept. Das Werk ist in einer speziellen Technik der Radierung, der Intagliotypie, angefertigt und auf Büttenpapier gedruckt. Johanna Köppel-Pirang hat als Teil des Ganzen „Freundinnen“ dargestellt. „Was wäre das Leben ohne Freundschaft?“, fragt die Malerin den Betrachter. „Es sind Frauen dargestellt, die seit Langem befreundet sind; wenn eine von ihnen fehlt oder eine andere dazukommt, verändert sich das Beziehungsgefüge.“ Ein anderes Bild „Botanischer Garten“ zeigt eine chinesische Hanfpalme. Sie gilt als invasiv und verdrängt in einigen Gegenden schon die heimischen Arten. „Der botanische Garten in Bonn ist ein wichtiger Bestandteil der Stadt Bonn, als universitäre Einrichtung für Forschung und Lehre sowie als Naherholungsgebiet“, sagt Köppel-Pirang.

Hila Klein hat ein Spiegelobjekt entworfen, mit dem sie die Vielfalt der Betrachtungsweisen darstellen möchte. „Man schaut in den Spiegel und erweitert dadurch seinen Blickwinkel“, erklärt die Künstlerin. So könne man zum Beispiel über die Schulter die Bäume von draußen sehen. „Ich sehe etwas und sehe tatsächlich noch einen anderen Teil.“ Ein weiteres Objekt „that's life“ will sagen: „Es erübrigt sich, zu fragen, warum passiert mir das, Schicksal gibt keine Antwort, passiert nur...“ Lebensweisheit begegnet dem Betrachter auch bei einem Gedicht von Theodor Fontane, dass Klein eingerahmt hat. Darauf steht: „Es kribbelt und wibbelt weiter.“ Das Leben geht immer weiter, erläutert Klein dazu.

Ausstellung noch bis Anfang 2022 zu sehen

Die Gemeinschaftsausstellung mit dem Titel „Teil des Ganzen“ kann noch bis zum 2. Januar 2022 im Glaskarree Kunstverein Bad Godesberg, Burgstraße 85, besucht werden. Ein Video zu den Künstlern und Werken gibt es auf www.kunstverein-bad-godesberg.de.

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