"Urban Gardening" Verwaltung schlägt öffentliche Flächen in Bad Godesberg vor

BAD GODESBERG · "Urban Gardening" heißt eine Bewegung, die zum Ziel hat, städtische Flächen für Landwirtschaft und Gartenbau zu nutzen. Diese Form der "Bürgergärten" soll bald in Bad Godesberg freie Flächen zur Verfügung haben.

Bundesweit setzt sich "Urban Gardening" mehr und mehr in Form von Bürgergärten durch. Die Bad Godesberger Grünen haben diese Idee aufgegriffen und die Stadtverwaltung prüfen lassen, ob und welche Flächen sich in Bad Godesberg für diese Nutzung eignen würden und unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden könnten. Einstimmig bei Enthaltung des Bürger Bunds Bonn hat der Hauptausschuss am Donnerstag diesem Antrag zugestimmt. Da der Antrag bereits Ende April von der Godesberger Bezirksvertretung verabschiedet worden war, konnte die Verwaltung eine umfassende Stellungnahme vorlegen und Vorschläge für geeignete Flächen machen.

Bürgergärten in Berlin als Vorbild

In ihrer Bewertung stützt sich die Verwaltung auf Erfahrungen in Berlin. So habe sich gezeigt, dass für solche Bürgergärten primär öffentliche Grünanlagen und Schulhöfe in Betracht kämen. Spielplätze seien problematisch, weil abbrechende Äste, unreife Früchte oder auch Wespen die Kinder gefährden könnten. Orte in der Nähe von Straßen, wie Mittelstreifen oder Baumscheiben, seien wegen der Schadstoffe nicht geeignet.

Vor diesem Hintergrund kommt die Stadtverwaltung zum Ergebnis, dass zum Beispiel die Grünanlage an der Honnefer Straße für urbane Landwirtschaft geeignet ist. Auf dem Heiderhof seien in den letzten Jahren Spielplatzflächen aufgegeben worden, die sich in Teilflächen als Bürgergärten eignen würden, so die Stadtverwaltung. Diese Flächen seien Quartiersplätze für die umliegende Nachbarschaft und nur über ein engmaschiges Fußwegenetz zu erreichen.

Diese Funktion als Treffpunkt soll erhalten bleiben, was aber eine Integration von Bürgergärten nicht ausschließe. Diese Gärten könnten nur von den umliegenden Anliegern genutzt werden, da man keine zusätzlichen Verkehrsströme aus anderen Ortsteilen in die Wohngebiete mit Sackgassen führen möchte, betont die Stadt. Inwieweit Anlieger ein Interesse an dieser Form der Nutzung hätten, müsse nun geprüft werden. Für geeignet hält die Stadt kleine Flächen am Ahornweg, Hainbuchenweg, Kastanienweg, Weißdornweg, Rotdornweg und Eschenweg (hier sei urbanes Gärtnern allerdings nur in Kübeln möglich).

Verwaltung hat kein Personal für die Pflege von Gemüsebeeten

Die Verwaltung betont allerdings, dass in öffentlichen Grünanlagen nach Möglichkeit keine abgezäunten oder eingeschränkt zugänglichen Bereiche entstehen sollen. Dies könne in Widerspruch zu den Zielen von Urban Gardening stehen und müsse im Einzelfall berücksichtigt werden. Eine gärtnerische Unterhaltung von Gemüsebeeten seitens der Stadt sei auf jeden Fall mit dem bestehenden Personal nicht möglich.

Die vorgelegte Standort-Liste ist lang. Aus städtebaulicher Sicht sollten allerdings nur einzelne der aufgeführten Standorte auf dem Heiderhof für Bürgergärten freigegeben werden. Die städtischen Grünexperten machen die Einschränkung, dass sich das Interesse auf dem Heiderhof in Grenzen halten könnte, da dort viele Einfamilien-Reihenhäuser mit Garten stehen. Sie favorisieren eine Grünfläche am Kastanienweg, in Nachbarschaft zu den Mehrfamilienhäusern am Pappelweg.

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