Gestaltungssatzung für Bad Godesberg Verwaltung will Erscheinungsbild in Innenstadt verbessern

Bad Godesberg · Die Stadtverwaltung will für Bad Godesberg im kommenden Jahr eine Gestaltungs- und Werbesatzung einführen. Dazu soll es demnächst Sondierungsgespräche mit den Vereinen Stadtmarketing und "Haus und Grund" geben.

 Längst nicht jedem Godesberger gefällt die Innenstadt. Die Stadtverwaltung hingegen sieht das Zentrum auf einem guten Weg.

Längst nicht jedem Godesberger gefällt die Innenstadt. Die Stadtverwaltung hingegen sieht das Zentrum auf einem guten Weg.

Foto: Friese

Das geht aus einer Stellungnahme hervor, in der sich die Verwaltung ausführlich mit der aktuellen Situation sowie den Perspektiven der Bad Godesberger Innenstadt beschäftigt. Den Anlass hatte eine Große Anfrage der Bad Godesberger FDP gegeben, die in der Januarsitzung der Bezirksvertretung beraten werden soll.

Eine Gestaltungssatzung regelt beispielsweise das Erscheinungsbild von Geschäften und Außengastronomie. Vor fünf Jahren war eine zuvor intensiv geführte Diskussion um eine Gestaltungssatzung für Bad Godesberg im Sande verlaufen.

Während aus der Anfrage der Liberalen vor allem eine erhebliche Sorge um die Zukunft der Fußgängerzone herauszulesen ist, gibt sich die Stadtverwaltung diesbezüglich deutlich entspannter. Sie führt in der von Wirtschaftsförderung und Planungsamt unterzeichneten Vorlage beispielsweise aus, dass zu Füßen der Godesburg "bereits heute eine solide Grundlage" bestehe und "positive Impulse für die Weiterentwicklung klar erkennbar" seien. So verbleibe ein sehr großer Teil der Bad Godesberger Kaufkraft im Stadtbezirk, wie der "Einzelhandelsreport 2015" der Industrie- und Handelskammer belege.

Auch das Sortiment in der Godesberger Innenstadt spreche für sich: Geschäfte für hochwertige Schuhe, Damen- und Herrenbekleidung, kleine Boutiquen, Bioläden und Reformhäuser, Schmuckgeschäfte, Buchhändler und Juweliere spiegelten die hohe Kaufkraft und den Bildungsstand des Stadtbezirks wider.

Und auch Ladenleerstände sind nach Ansicht der Verwaltung in Bad Godesberg nicht das Problem: "Nennenswerte und langfristige Leerstände sind - mit zwei Ausnahmen - nicht zu erkennen", heißt es in dem Papier aus dem Stadthaus. Mit den Eigentümern der Arcadia-Passage, in der das Leben für jedermann sichtbar nahezu auf dem Nullpunkt angelangt ist, habe es mehrfach Kontakt gegeben.

Bei der Gelegenheit kündigt die Wirtschaftsförderung auch für 2016 an, in Bad Godesberg präsent zu sein, und nennt als Beispiel den "fruchtbaren Austausch" mit dem Verein Stadtmarketing. Wenn die Bad Godesberger überdies eine Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) gründen wollten, so die Verwaltung sinngemäß, sollten sie das tun.

Jedoch müsse die Initiative dazu "von unten", also von örtlichen Akteuren, ausgehen und nicht per Dekret der Verwaltung oder von Beschlüssen der Kommunalpolitik. Damit geht die Verwaltung auf einen konkreten Vorschlag der FDP ein. Die nämlich hatte gefragt, warum das Amt für Wirtschaftsförderung keine Impulse zur Gründung einer ISG gebe, wie sie beispielsweise in der Bonner Friedrichstraße existier.

Wie es bereits kürzlich bei einem Ortstermin anklang, schwebe den Liberalen ein Zusammenschluss der Immobilieneigentümer an Theaterplatz und Fronhof vor, die zum Wohle der Innenstadt an einem Strang ziehen sollten. Ins Spiel bringt die FDP bei der Gelegenheit zudem den Aufbau eines "Attraktivitäts-Fonds". Der Idee, hierfür 200 000 Euro aus dem Haushalt zu entnehmen, die ohnehin für die Godesberger Innenstadt vorgesehen sind, erteilt die Verwaltung indes eine klare Absage.

Dass dies nicht der einzige Dissens ist, wird aus einer anderen Bemerkung in der Anfrage deutlich: "Man habe Veranlassung zu der Feststellung", schreibt die FDP, "dass eine aktive und operative Wirtschaftsförderung in Godesberg kaum sichtbar stattfindet."

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