Ausstellung „Aus der Nähe“ als Film online Videodreh im Casino

Friesdorf · Das Wissenschaftszentrum ist derzeit für Besucher geschlossen. Damit Interessierte sich die neue Ausstellung „Aus der Nähe“ der Künstlerin Kirsten Treis sich die Bilder trotzdem ansehen können, hat ein Filmemacher ein Video darüber gedreht.

 Vor der Kamera: Künstlerin Kirsten Treis erklärt Filmemacher Georg Divossen die Ausstellung.

Vor der Kamera: Künstlerin Kirsten Treis erklärt Filmemacher Georg Divossen die Ausstellung.

Foto: Niklas Schröder

Im Wissenschaftszentrum fiel für Malerin Kirsten Treis kürzlich die Klappe. Ihre neue Ausstellung „Aus der Nähe“ sollte eigentlich viele Besucher in das Casino locken. Wegen der Corona-Pandemie müssen die 51 Werke nun aber virtuell begangen werden.

Dafür begleitete Filmemacher Georg Divossen die Künstlerin mit der Kamera durch die Ausstellung. Mit „Aus der Nähe“ betrachtet Treis ihre Motive. Mit dem Ausstellungstitel möchte die Bonnerin aber nicht nur einen Hinweis auf den Fokus geben, sondern auch auf die Region, in der die Motive gefunden wurden – nämlich Bonn und Umgebung. „Die Ausstellung ist leicht zweigeteilt. Zum einen werden großformatige Blüten von kleinformatigen Insekten begleitet, mit der Idee eines Gartens, durch den Insekten schwirren. Zum anderen ist in einem separaten Bereich eine Wasserlandschaft mit Fröschen und Seerosen entstanden“, sagte Treis, die ihre Motive im Garten oder bei Ausflügen in Bonn und Umgebung gefunden hat. Die Bilder sollen sich nun in der Ausstellung zu einer Gesamtheit fügen. „Ich möchte das Gefühl von einem Spaziergang durch Landschaften vermitteln.“ Ihren Blick richtete sie dabei auf das alltägliche Kleine und Unbedeutende und gab diesem Raum. Seit vielen Jahren arbeitet die Malerin mit Acrylfarbe auf Leinwand.

„Aus einer weißen Leinwand ein farbenfrohes Eigenleben entstehen zu lassen, ist auch für mich immer wieder überraschend und spannend. Das Licht ist manches Mal ein entscheidender Faktor für die Wahl eines Motivs“, sagte Treis. Auf die Lichtverhältnisse achtete auch Divossen der mit der Kamera durch die Ausstellung schritt.

„Ich mache immer zuerst Aufnahmen von den Werken und dem Raum. Danach führe ich mit den Künstlern ausführliche Interviews“, erklärte der Filmemacher, der seit Jahren Künstlerporträts dreht. „Man muss sich in den Gesprächen Zeit lassen, um gute Resultate zu erhalten.“ Demnach bräuchte man eine gewisse Videolänge, damit der Zuschauer sich auch auf die Kunst einlassen könne. Zum Abschluss fotografierte Divossen noch die Werke und blendete einige der Aufnahmen im Film ein.

Treis zeigte sich nach dem Dreh begeistert. „Ich war am Anfang total aufgeregt, aber mit seiner Ruhe hat Herr Divossen es geschafft, dass ich die Kamerasituation ausblendet habe und sich der Dreh in ein normales Gespräch entwickelt hat“, so die Künstlerin. Zur Unterstützung hatte sie mit Thomas Gübitz und Marion Rozowski zwei Freunde mitgebracht, die Divossen ebenfalls interviewte.

Elsa Oßwald vom Wissenschaftszentrum freute sich über die Ausstellung: „Frau Treis bringt hier leuchtende Farben in eine düstere Jahreszeit und das macht das Casino fröhlicher“, sagte die Ausstellungskoordinatorin. Nun hofft Treis auf das nächste Jahr, denn dann dürfen vielleicht auch wieder Besucher in die Ausstellung. „Mir persönlich hat es große Freude bereitet, die Bilder einmal als große ‚Schau‘ an der Wand zu sehen. Ich habe in den letzten eineinhalb Jahren viele neue Bilder für die Ausstellung vorbereitet und es ist schön, sie nun in der Gesamtheit präsentiert zu erleben“, sagt die Malerin.

Das Video zur Ausstellung kann im Internet und auf YouTube in dem Kanal „Talking Art“ aufgerufen werden. Weitere Infos auf www.kirsten-treis.de und www.talking-art.de.

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