Tag der Architektur Viele Gäste besuchten die alte Sankt-Andreas-Apotheke

RÜNGSDORF · Herein, immer herein: Viele Besucher haben am Tag der Architektur die Gelegenheit genutzt, einmal einen Blick in die ehemalige Sankt-Andreas-Apotheke in der Rheinstraße zu werfen. Denn die nun dort lebende Familie Birkenbach, die das lange leerstehende Gebäude 2012 zu einem Wohnhaus umbauen ließ, präsentierte stolz ihr schönes Heim.

 Hausherr Gerhard Birkenbach mit Frau und Tochter (Mitte) sowie die beiden Architekten David Fröde (links) und Oliver von Argay im Treppenhaus, einem der verbliebenen historischen Bauelemente der ehemaligen Apotheke.

Hausherr Gerhard Birkenbach mit Frau und Tochter (Mitte) sowie die beiden Architekten David Fröde (links) und Oliver von Argay im Treppenhaus, einem der verbliebenen historischen Bauelemente der ehemaligen Apotheke.

Foto: Privat

Zu recht: Alte Steine bilden unter anderem im großzügigen Wohnzimmer den Rahmen eines großen Wandregals, die großen Fenster lassen Licht auf das Parkett und in die moderne Küche fallen, und auch die ins Obergeschoss führende Treppe, eines der verbleibenden historischen Bau-Elemente, erstrahlt in neuem Glanz.

Bauherr Gerhard Birkenbach führte die Besucher herum und war von dem großen Andrang begeistert. "Ich finde es toll. Ich habe heute schon mit so vielen interessanten und netten Leuten gesprochen. 15 bis 20 Gäste haben wir heute permanent hier", erzählte er - bei einem Zeitrahmen von sieben Stunden kommt da schon eine ganze Menge zusammen.

Natürlich kamen viele Besucher aus der Nachbarschaft, die neugierig darauf waren, was in dem Haus gegenüber vom Rüngsdorfer Brunnen gemacht worden ist. Einige kennen es noch aus Apotheken-Zeiten, erinnern sich an die Aufteilung von Labor und Verkaufsraum und bewunderten am Samstag das Ergebnis der Kernsanierung, die die ebenfalls anwesenden Architekten Oliver von Argay und David Fröde innerhalb von viereinhalb Monaten durchgeführt hatten. So schnell? "Kein Problem, alles eine Frage der Planung", sagten die beiden lachend. Und eines guten Teams.

"Es war einfach eine nette Baustelle", sagt von Argay. "Außerdem hatten die Handwerker viel Spaß daran, sich einzubringen, Vorschläge zu machen, gegebenenfalls zu improvisieren und neue Ansätze zu entwickeln. Das ist der Charme einer solchen Altbau-Sanierung." Große Überraschungen habe es nicht gegeben, sehe man einmal von den alten Durchgängen zum Nachbarhaus ab, die noch aus der Zeit stammten, als der Komplex als Schule genutzt worden war.

"Insgesamt war es ein sehr stressfreier Umbau", lobte auch Birkenbach, der nicht zuletzt zu Ehren der exzellenten Arbeit des Architekten-Duos seine Haustür offen ließ. "Da habe ich schon weitaus Schlimmeres erlebt."

Tag der Architektur

Am bundesweit stattfindenden 18. Tag der Architektur hatten am vergangenen Wochenende in Nordrhein-Westfalen 437 Wohn- und Geschäftshäuser, Quartiere, Gärten und Parks ihre Pforten geöffnet, die in den vergangenen fünf Jahren erbaut oder umgebaut wurden. An diesem Tag, der dieses Jahr unter dem Motto "Architektur leben" stand, sollen Interessierte Anregungen erhalten und mit Bauherren und Architekten direkt ins Gespräch kommen. Die ehemalige Apotheke in Rüngsdorf war eine von acht Bauten in Bonn.

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