Erstkommunion und Konfirmation Viele junge Gesichter in Bonner Kirchen

Bad Godesberg/Wachtberg · Der Weiße Sonntag am vergangenen Wochenende war der Auftakt zu einer ganzen Reihe von festlichen Sonntagen, an denen Kinder und Jugendliche in die Gemeinden aufgenommen werden. Viele Restaurants sind für die privaten Feiern früh ausgebucht

Bei den Protestanten im Kirchenkreis ziehen sich die Konfirmationen bis in den Juni (siehe Text „Konfirmanden in Bad Godesberg und Wachtberg). Auch der Weiße Sonntag der Katholiken ist längst nicht mehr einziger Termin für die Erstkommunion.

Laut Pfarrer Wolfgang Picken gibt es pragmatische Gründe: „Es hat wesentlich damit zu tun, dass die Vielzahl der Feiern nicht an einem Sonntag zu realisieren ist. Das betrifft die kirchliche Feier wie auch die anschließende Feier, die von vielen in Gaststätten durchgeführt wird.“ Godesberg habe den Bedarf an einem Sonntag nicht abdecken können. Auch für Freunde und Verwandte ist die Terminkoordination leichter, wenn nicht alle Feiern gleichzeitig liegen.

Das ist der Grund, warum die Familien in Wachtberg selbst zwischen den vier Terminen wählen konnten, die an zwei Wochenenden jeweils samstags und sonntags stattfinden. „Die Eltern durften sich einen von vier Terminen aussuchen. Das erleichtert es, wenn ein verwandtes Kind auch Kommunion hat“, berichtete Pfarrer Michael Hoßdorf. Insgesamt sind es in Wachtberg 87 Kinder, die in diesem Jahr zur Erstkommunion gehen, in Bad Godesberg sind es 183. Auftakt war am Weißen Sonntag in der Burgviertel-Gemeinde (St. Marien und St. Servatius) und im Südviertel der Katholiken (St. Severin und Herz Jesu). Es folgen zwei weitere Festgottesdienste in der Südviertel-Gemeinde und vier in der Rheinviertel-Gemeinde.

Mit den Gottesdiensten zur Erstkommunion geht die fast siebenmonatige Vorbereitungszeit zu Ende. „Mit den Erstkommunionkindern und ihren Familien erleben wir eine erfrischend junge Kirche“, sagte Picken. In Bad Godesberg haben 34 Katechetinnen, drei Priester und zwei Gemeindereferentinnen die Kinder auf den Empfang des Sakramentes vorbereitet. Auch Besinnungstage und Ausflüge gehörten zum Programm. Insgesamt steigt laut Picken die Zahl der Kinder, die auf eigenen Wunsch an der Vorbereitungszeit teilnehmen wollen, obwohl sie noch nicht getauft sind.

Zu den traditionsreichen Gaststätten, in denen Familien in Bad Godesberg den großen Tag ihrer Kinder feiern, gehört das Restaurant Kleinpetersberg. Geschäftsführerin Lydia Lohmeier berichtet: „Manche nehmen an unserem Brunch teil, andere bekommen ein eigenes Buffet.“ Kinder dürfen ohnehin das bestellen, was sie mögen. Bei den Erwachsenen geht es mit Medaillons vom Rind und Schwein, Kartoffelgratin und Gemüseplatte gerne klassisch zu. Statt der klaren Festtagessuppe gibt es vorweg auch schon mal italienische Antipasti. Die Größe der Festgesellschaften ist laut Lohmeier ganz unterschiedlich.

Bei Martin Stützer in der „Bastei“ feiern vor allem große Gruppen, „manche schon am Vorabend, weil sie dem Rummel am eigentlichen Tag aus dem Weg gehen möchten“. Das große Essen am Samstagabend sei eine neue Entwicklung. Außerdem werden die Tische immer früher gebucht, oft schon knapp ein Jahr im Voraus. Das gilt für Kommunionen ebenso wie für die etwas späteren Konfirmationen. „Wir sind bis Mitte Mai jeden Sonntag voll mit Reservierungen“, sagt Stützer. Gegessen werde am liebsten Spargel. Der kann am kommenden Sonntag erstmals in der Saison serviert werden. „Die Gäste an den beiden letzten Wochenenden hatten ein bisschen Pech, sie mussten noch drauf verzichten“, so der Gastronom. Dabei hätten die weiße Stangen zum Weißen Sonntag wirklich gut gepasst.

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