Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik Vor dem Neubau kommt der Abriss

Plittersdorf · Für das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sollen Büros an der Rheinaue entstehen. Doch bevor gebaut werden kann, muss die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) Bestandsgebäude abreißen. Das führt auch zu Verkehrsbeeinträchtigungen.

 In der Rheinaue möchte sich das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) mit einem Neubau ansiedeln.

In der Rheinaue möchte sich das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) mit einem Neubau ansiedeln.

Foto: Benjamin Westhoff

Lärm, Staub und Erschütterungen sind nicht die besten Willkommensgeschenke, die ein neuer Nachbar mitbringen kann. Und doch sind sie unausweichlich für das, was an der Ecke Ludwig-Erhard- und Kennedyallee an der Rheinaue entstehen soll. Wie berichtet, möchte sich dort das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) mit einem Neubau ansiedeln.

Damit das möglich ist, müssen zunächst Bestandsbauten im Bereich Johanna-Kinkel-Straße 3-5 und Ludwig-Erhard-Allee 1-3 weichen. Darüber hat am Donnerstag die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) als Bauherrin informiert. „Bei den Abbrucharbeiten handelt es sich um den Rückbau der auf dem Grundstück befindlichen ehemaligen Fahrbereitschaft inklusive des bereits stillgelegten Tankbereichs“, teilte Sprecher Thorsten Grützner auf Anfrage mit. Aufgrund der ausreichenden Entfernung zur Nachbarbebauung seien keine baulichen Auswirkungen auf die umliegenden Gebäude zu befürchten.

Als Arbeitszeitraum wird Mitte September bis Ende Februar 2022 genannt. „Die Bima bittet die Anwohnerinnen und Anwohner um ihr Verständnis dafür, dass es aufgrund der Arbeiten zu Lärm-, Staub- und Erschütterungsbelästigungen kommen kann“, teilte Angelika Frevert, Leiterin der Bima-Hauptstelle Facility Management in Bonn, mit. Alle Beteiligten bemühten sich, die Einschränkungen so gering wie möglich zu halten und die Baumaßnahme schnellstmöglich abzuschließen.

Vor allem Letzteres dürfte wichtig sein für die Autofahrer. Denn da auch noch eine Ferngasleitung umgelegt werden muss, hat das ab dem 27. September zunächst Folgen für die Ludwig-Erhard-Allee und später für die Kennedyallee. „Aus Richtung Mittelstraße/Kennedyallee können Autofahrer die Straße als Einbahnstraße nutzen, für die Gegenrichtung ist eine Umleitungsstrecke ausgeschildert“, so die Bima-Pressestelle.

Wie berichtet, gibt es für das Eckgrundstück einen sogenannten Angebotsbebauungsplan. Dieser regelt – im Gegensatz zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan – was maximal auf einem Grundstück entstehen darf, aber nicht muss. Demnach könnte im südöstlichen Teil ein Hochhaus mit 40 Metern den Eingang zum Bundesviertel markieren. Für den überwiegenden Teil des Areals ist allerdings nur eine bis zu 28 Meter hohe Bebauung zugelassen. In Richtung Westen, und damit zu den Wohnhäusern hin, gibt es eine gestaffelte Reduzierung der möglichen Gebäudehöhen auf zehn und acht Meter. Details nennt die Bima weiterhin nicht. „Ich bitte Sie um Ihr Verständnis dafür, dass aufgrund des noch laufenden Vergabeverfahrens zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Auskünfte über den BSI-Neubau möglich sind“, so Sprecher Grützner.

Die Dimensionen sind nötig, um die künftig 1050 Bonner Mitarbeiter des BSI an der Rheinaue zu vereinen. Denn bislang arbeiten rund 800 Menschen an unterschiedlichen Standorten in der Bundesstadt. Insgesamt hat das BSI nach Angaben eines Sprechers über 1300 Mitarbeiter in Bonn, Freital und Saarbrücken. „Stand heute sind in Bonn alle der derzeit acht Abteilungen und damit das gesamte Aufgabenspektrum des BSI vertreten“, so der Sprecher weiter. Dazu zählen unter anderem der Schutz der Regierungsnetze oder der digitale Verbraucherschutz.

Die Neubaupläne hatten Mitglieder der Interessengruppe Flussviertel (IGF) auf den Plan gerufen. In der Gruppe haben sich Anlieger aus dem nördlichen Plittersdorf zusammengeschlossen. Ganz konkret hatten sie in den Raum gestellt, ob heutzutage noch bis zu 200 Bäume für ein solches Projekt fallen müssten. Die Stadt hatte gegenüber dem GA von 129 satzungsgeschützten Bäume gesprochen, wovon 21 als „erhaltenswert“ eingestuft worden seien. Da aber die nicht-geschützten Exemplare noch nicht enthalten sind, könne die Gesamtzahl hinkommen, sagte Presseamtsmitarbeiterin Isabel Klotz. Die exakte Zahl steht erst fest, wenn die Gebäudemaße bekannt sind.

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