Klimaschutz Vor Ort einstehen für den Klimaschutz

Bad Godesberg · Im Evangelischen Kirchenkreis Bad Godesberg-Voreifel ist jetzt eine Arbeitsgruppe „Schöpfung“ aktiv. Initiiert hat sie die Frauenbeauftragte des Kirchenkreises, Sabine Cornelissen.

 Die neue Photovoltaikanlage auf der evangelischen Immanuelkirche auf dem Heiderhof.

Die neue Photovoltaikanlage auf der evangelischen Immanuelkirche auf dem Heiderhof.

Foto: Wolfgang Bauer

Für Sabine Cornelissen ist die Sachlage klar: „Angesichts der Klimaveränderung ist die Dringlichkeit, in Fragen des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit aktiv zu werden, unübersehbar“, betont die Frauenbeauftragte des Evangelischen Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel. Die Flutkatastrophe im Juli hat auch direkt vor Ort in einer ganzen Reihe von Gemeinden im Kirchenkreis großen Schaden angerichtet.

Menschen sahen ihre Nachbarn in den Fluten sterben. In Bad Münstereifel etwa zerstörte das Hochwasser die Altstadt. Auch in Swisttal herrschte wegen unbewohnbarer Hausruinen, ramponierter Brücken und schwerer Straßenschäden lange der Ausnahmezustand. Der Kirchenkreis selbst stattete aus eigenen Mitteln einen Soforthilfe-Fonds mit 30 000 Euro aus.

„Daneben sind wir Zeugen von Wetterkatastrophen weltweit“, fährt Cornelissen fort. Umweltschutz und Nachhaltigkeit stellten also enorme Herausforderungen für das 21. Jahrhundert dar. Und das auch hier vor Ort. Deshalb hat sie einen Arbeitskreis zum Thema Bewahrung der Schöpfung und Klimaschutz ins Leben gerufen. „Dabei sollen vor allem Projekte erarbeitet werden, die in den Gemeinden umgesetzt werden können“, erläutert Cornelissen. Beim ersten Treffen noch vor der Flutkatastrophe habe die Vielfalt der Themen schnell auf dem Tisch gelegen. „Es ging um Information und Austausch, um eine theologische Auseinandersetzung mit dem Schöpfungsbegriff, es ging um Vernetzung und eine rein praktische Ebene“, berichtet die Beauftragte des von Bad Godesberg bis Rheinbach reichenden Kirchenkreises.

Es seien Ideen entwickelt worden, die von Aktionswochen zum Klimaschutz bis hin zu möglichen Leitlinien für den Kirchenkreis gingen. „Von den 13 Gemeinden unseres Kirchenkreises nehmen inzwischen sieben regelmäßig an den Treffen teil, außerdem ein Vertreter der katholischen Gemeinde Bad Godesberg“, rechnet Cornelissen vor. Thema für 2021 sei zum Beispiel die Biodiversität in Kirchgärten gewesen. Und das in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Landjugendakademie in Altenkirchen. Die Treffen finden einmal im Monat per Zoom statt, so Cornelissen. „Sie geben den Teilnehmenden die Möglichkeit, das neue Wissen in ihre Gemeinden vor Ort einzubringen.“

Am 23. November wird die Arbeitsgruppe über klimaneutrale Energie, Strom und Heizung in Kirchengebäuden diskutieren. Und zwar im Rahmen des Klimamanagements der Evangelischen Kirche im Rheinland. Zum Thema Klimaschutz gebe es in evangelischen Gemeinden schon zahlreiche Aktionen: etwa die Umstellung auf Ökostrom, die Nutzung von Photovoltaikanlagen, das Projekt „Plastikfasten“, also auf Einweggeschirr zu verzichten, den ökofairen Einkauf von Büroartikeln, die Gestaltung von kirchlichem Außengelände im Sinne biologischer Vielfalt und die Auswahl regionaler, fairer und biologisch ausgewählter Lebensmittel. Weitere Aktionen sind für 2022 geplant: etwa klimafreundliche Gemeindefeste und regelmäßige Artikel zu Nachhaltigkeit in Gemeindebriefen.

Kontakt zum Arbeitskreis über E-Mail: sabine.cornelissen@ekir.de

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