Waldkindergarten nur noch in Bad Godesberg

BAD GODESBERG · Die evangelische Gesellschaft für Kind, Jugend und Familie gGmbH soll Trägerin eines neuen Waldkindergartens in Bonn mit Standort Schweinheim werden. Der Standort Waldau soll hingegen nicht weitergeführt werden. Dafür plädiert die Stadtverwaltung.

 Gute Aussichten für die Kinder des Waldkindergartens: Ein neuer Träger soll die Arbeit der Godesberger Gruppe fortführen.

Gute Aussichten für die Kinder des Waldkindergartens: Ein neuer Träger soll die Arbeit der Godesberger Gruppe fortführen.

Foto: Ronald Friese

Über eine entsprechende Eilentscheidung berät morgen der Hauptausschuss des Stadtrates. Folgen die Politiker der Empfehlung, wären die anderen Bewerber - die Beueler Jugendfarm und das Muffendorfer Jugendcolloquium - aus dem Rennen.

Der Träger der beiden bisherigen Waldkindergärten in Schweinheim und An der Waldau hatte im September Insolvenz angemeldet, daraufhin hatte die Insolvenzverwalterin Anfang Oktober den Betrieb beider Standorte geschlossen.

Gleichzeitig wurde die Betriebserlaubnis durch das Landesjugendamt in Köln entzogen. Seitdem sind die 20 Kinder des ehemaligen Waldkindergartens ohne Betreuungsplatz. Ein Umstand, der aus Sicht der Verwaltung die Eilbedürftigkeit des Vorgangs belegt. Knapp zwei Monate nach Beginn der Ausschreibung soll jetzt die Entscheidung fallen.

Keine Zukunft sieht die Stadtverwaltung für den Standort Waldau. Dieser sei zuletzt dauerhaft unterbelegt gewesen, was vom bisherigen Betreiber auch als ein Grund für die Insolvenz angeführt worden war. "Unter Hinweis auf den Grundsatz der Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit muss von diesem Standort zum jetzigen Zeitpunkt Abstand genommen werden", heißt es in der Vorlage. Der Standort Schweinheim hingegen soll in 25 regelmäßigen Wochenstunden für 20 Kinder im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt neu belebt werden.

Hinsichtlich der Auswahl der Träger gerieten dem Jugendcolloquium aus Sicht der Verwaltung dessen beabsichtigte Erhebung zusätzlicher Elternbeiträge, der Jugendfarm die mangelnden Erfahrungen im Betrieb einer Kindertageseinrichtung zum Nachteil. Weil die Verwaltung außerdem den bisherigen Unterstand des Waldkindergartens neben dem Jugendzeltplatz als problematisch ansieht, rückte die Gesellschaft für Kind, Jugend und Familie (KJF) seitens der Verwaltung immer stärker in den Fokus.

Die nämlich verfüge nicht nur über Erfahrungen im Kindergartenbereich, sondern böte auch den Vorteil, dass die Waldkindergartengruppe der bestehenden Kindertageseinrichtung Waldnest an der Venner Straße angegliedert werden könnte: "Bereits heute nutzt der Träger die Nähe zum Wald und hat ihn als konzeptionellen Schwerpunkt in die tägliche pädagogische Arbeit integriert. Der Träger verfügt über einen eigenen Stellplatz in unmittelbarer Nähe zum bisherigen, so dass eine Inbetriebnahme kurzfristig und unproblematisch sowie bedarfsgerecht erfolgen kann."

Der Hauptausschuss tagt am Donnerstag ab 18 Uhr im Stadthaus.

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