Schäden durch Holzernte Waldwege auf dem Heiderhof nur teilweise saniert

BAD GODESBERG · Die Waldwege zwischen Heiderhof und Wachtberg sind teilweise instand gesetzt worden. Doch was den einen freut, sorgt beim anderen für Kopfschütteln.

Der Gimmersdorfer Weg zum Beispiel sei abgezogen und verfüllt worden – nur, um kurze Zeit später durch Baumtransporte mit Lkw und Anhänger wieder verunstaltet zu werden, berichtet ein Radfahrer. Und auch die Erneuerung des Haselingswegs stößt nicht auf ungeteilte Begeisterung. Denn, so die Kritik eines Spaziergängers: Erstens habe es monatelang gedauert, bis überhaupt etwas geschehen sei. Und dann sei der Weg nur teilweise instand gesetzt worden.

Für das Wegenetz auf dem Heiderhof sind mehrere Eigentümer verantwortlich – private sowie die Stadt. Beide Seiten sind für dessen Instandsetzung zuständig, weswegen sie sich auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt haben: Die Stadt liefert das Material, die Gräflich Nesselrodesche Forstverwaltung, die als Dienstleisterin die Beforstung der meisten privaten Flächen übernimmt, erledigt die Arbeiten.

Das ist nun geschehen. Unter anderem wurde der Matsch von den Wegen heruntergeschoben, „so dass das Hauptmaterial freigelegt wird“, erklärt Revierförster Fabian Schreder, der für die Forstverwaltung im Einsatz ist. Darüber hinaus sei ein Teilabschnitt des Haselingsweges angehoben worden. Dies sei nötig, da einige Strecken im Heiderhofer Wald tiefer lägen als die Bäume. Das ergebe „einen Badewanneneffekt“. Soll heißen, dass zum Beispiel Regenwasser auf die Pfade läuft, dort stehen bleibt und diese teilweise unpassierbar macht. Dort, wo der Höhenunterschied am gravierendsten sei, würden der Weg angehoben.

Arbeiten sind vom Wetter abhängig

„Das kann man aber nicht auf dem gesamten Heiderhof machen.“ Denn das sei zu teuer – 200.000 bis 300.000 Euro müssten mindestens veranschlagt werden. Deshalb setze man in Zusammenarbeit mit der Stadt regelmäßig Schwerpunkte instand, und zwar immer dort, wo Handlungsbedarf bestehe. „Man darf aber nicht vergessen, dass man sich im Wald bewegt. Dass es auf den dortigen Wegen auch mal Schlaglöcher gibt, gehört dazu“, meint Schreder. Gefahrenstellen würden aber „selbstverständlich beseitigt“.

Doch warum hat es so lange gedauert, bis Forstverwaltung und Stadt tätig geworden sind? „Wir müssen auf ein Witterungsfenster warten“, erklärt Schreder. Es dürfe weder zu nass, noch zu trocken sein. „Wenn zum Beispiel loser Schotter mit einer Walze verdichtet wird, braucht man eine gewisse Feuchtigkeit.“ Die Arbeiten nun durchzuführen, „sei schon grenzwertig früh“. Hinzu komme, dass man auf die Unternehmen warten müssen. „Wenn die Witterung stimmt, rufen ja alle Förster nach Wegebauern.“

Eine komplette Sanierung ist nicht geplant

„Generell dienen alle aktuellen Wegebauarbeiten auf dem Heider᠆hof dem Ziel, die Rücke- und Lkw-Schäden durch die Holzernte im Privatwald zu beseitigen“, so Andrea Schule vom städtischen Presseamt. Für die Anhebung des Weges habe die Stadt 150 Tonnen Kalksandstein zur Verfügung gestellt. „Die Stadt selber hat hier keine Arbeiten durchgeführt und stellt nur sicher, dass die Privatwaldbesitzer die Wege wieder ordnungsgemäß und ohne Gefahrenstellen hinterlassen.“ Dies sei geschehen, somit seien die Waldwege auf dem Heiderhof „gefahrenfrei für Naherholungssuchende nutzbar“.

Auch in diesem Winter werde man die Wege kontrollieren „und gegebenenfalls weitere Maßnahmen einleiten“. Eine komplette Wegesanierung auf dem Heiderhof sei aber nicht geplant.

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