Ausblick für das neue Jahr Was im Jahr 2020 in Bad Godesberg wichtig wird

Bad Godesberg · Leitbildprozess, Hochschulansiedlung und die Stadthallensanierung sind die Themen, die auch 2020 Verwaltung und Politik weiterhin beschäftigen. Neue Wohnungen sollen unter anderem in Mehlem und nahe der City entstehen. Ein Überblick, was 2020 wichtig wird.

Auch die Zukunft der Bürgerdienste ist ungewiss.

Auch die Zukunft der Bürgerdienste ist ungewiss.

Foto: Ronald Friese

2019 ist Geschichte, Anfang des Jahres lohnt sich ein Blick nach vorne. Denn auch 2020 stehen einige Themen an, die die Bad Godesberger beschäftigen werden – altbekannte und solche, die es neu auf die Agenda geschafft haben. Wir geben einen Überblick. Allerdings ohne den Anspruch auf Vollständigkeit.

■ Ansiedlung der Hochschule: Eigentlich sollten die Zukunft des Rathauses und der Nachbargebäude bereits feststehen. Denn lange sah es so aus, als würde die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in 2019 grünes Licht für ihren Plan bekommen, dort eine Dependance einzurichten. Doch noch immer lässt sich die Düsseldorfer Politik Zeit mit ihrer Entscheidung, noch immer ist nicht klar, ob das Zentrum für Cyber- und Datensicherheit wirklich nach Bad Godesberg kommt. Und das, obwohl das Projekt vor Ort auf (mehrheitliche) politische, gesellschaftliche, wirtschaftliche und bürgerliche Zustimmung gestoßen ist.

Welche Entscheidung fallen wird, ist noch offen: Hatte das NRW-Wissenschaftsministerium zunächst noch davon gesprochen, dass es in den laufenden Gesprächen lediglich um das Studiengangkonzept, nicht aber um Standortfragen gehe, zeigte man sich kurze Zeit später zugeknöpfter: Während der Verhandlungen könnten keine Aussagen getroffen werden. In den nächsten Monaten aber steht nun die Entscheidung an – Ausgang: ungewiss.

Kurfürstliche Zeile: Solange in Sachen Hochschule alles in den Sternen steht, ist auch die Zukunft des Rathauses ungewiss. Der Verein Bürger.Bad.Godesberg auf jeden Fall wünscht sich in einem Bürgerantrag, dass das Angebot der Bürgerdienste sowie das Trauzimmer erhalten bleiben – auch wenn die Studenten ihren Weg nach Godesberg finden. Was der Verein begrüßen würde. Ein Nebeneinander von Politik, Wissenschaft und Service soll es nach Wunsch der Bürger sein. Ob es so kommt, wird sich zeigen. Auch in Sachen Bädersituation ist noch nichts geklärt – und Bad Godesberg wird sich damit beschäftigen, ob und falls ja, wo es ein neues Hallenbad bekommt.

Stadthalle: Die Sanierung der Stadthalle hat sich um zwei Jahre verschoben, 2022 soll es losgehen. Doch schon in diesem Jahr spielt das Thema eine Rolle im gesellschaftlichen Leben des Stadtbezirks. Denn zahlreiche Veranstaltungen, die bisher in dem denkmalgeschützten Ensemble stattfinden, müssen umziehen. Und die künftigen Locations müssen häufig zwei Jahre im Voraus gebucht werden.

■ Leitbild: Der Leitbildprozess wurde in der Vergangenheit teils massiv kritisiert. Auch in diesem Jahr wird er Bad Godesberg beschäftigen. Denn das Planungsbüro Dr. Jansen hat ein 170-seitiges Gutachten vorgelegt, in dem die Ergebnisse zusammengefasst sind. Unter anderem soll das Rheinufer verschönert und der öffentliche Raum – darunter zentrale Plätze und Parkanlagen – aufgewertet werden. Das Konzept dient letztlich als Grundlage für die Stadtentwicklung der kommenden zwei Jahrzehnte. Die Kommunalpolitik kann sich somit bei anstehenden Entscheidungen an dem so genannten Integrierten Stadtentwicklungskonzept orientieren. Und die Verwaltung könnte auf dessen Basis Städtebaufördergelder beantragen.

■ Bauprojekte: Zahlreiche Bauprojekte stehen in diesem Jahr auf dem Plan. Unter anderem will die Hafa-Gruppe ein rund 9000 Quadratmeter großes Areal an der Mainzer Straße in Mehlem neu gestalten. Dort sollen Büros, Handelsflächen und Wohnungen entstehen. 2020 sollen die Bagger auf dem Areal zwischen B9, Drachenburg- und Mainzer Straße rollen. Anfang des Jahres soll es außerdem an der Friesdorfer Straße weitergehen. Dort wird derzeit der ehemalige Haribo-Shop abgerissen, im Anschluss sollen etwas mehr als 90 Wohnungen auf dem rund 4000 Quadratmeter großen Grundstück gebaut werden.

Außerdem entstünden dort eine kleine Ladenzeile, eine Kita und die neue Polizeiwache, die voraussichtlich Ende 2021 übergeben wird. 2022 soll nach Angaben des Investors Garbe Immobilien-Projekte alles fertig sein. Diskussionsstoff bietet auch in diesem Jahr der geplante Bau am Lehnpütz in Muffendorf. Dort sollen zwischen der Hohlen Gasse und der Steingasse Häuser entstehen, Kritiker führen an, dass es sich bei der Freifläche um eine bedeutende Frischluftschneise handele.

■ Gastronomie am Rüngsdorfer Schwimmbad: Das ehemalige Restaurant am Rüngsi steht seit gut 14 Jahren leer und verfällt zusehends. Nun sucht die Stadt auf politischen Beschluss nach einem neuen Betreiber. Erste, unverbindliche Angebote können bis zum 10. Januar abgegeben werden. Ob sich jemand findet, ist jedoch fraglich. Denn nach einer Schätzung von 2015 würde es 1,3 Millionen Euro kosten, die verfallenen Räume wieder herzurichten. Geld, das der neue Betreiber in die Hand nehmen müsste – von Pacht und laufender Bauunterhaltung abgesehen.

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