Stadtwald Bad Godesberg "Wegräum"-Antrag abgelehnt - Holzblockaden bleiben liegen

BAD GODESBERG · Seitens der Politik wird es keinen Impuls in Richtung Stadt geben, dass die Holzblockaden im Bad Godesberger Stadtwald entfernt werden sollen. In der Sitzung der Bezirksvertretung lehnten die Kommunalpolitiker den Antrag des Bürger Bunds Bonn (BBB), die Sperrung der Wege aufzuheben, mehrheitlich ab.

Damit folgten sie der Meinung der Stadt: "Ein Rückbau der Blockaden im Godesberger Stadtforst wird aus fachlicher Sicht in der Verwaltung grundsätzlich nicht angestrebt", hieß es in der Stellungnahme der Verwaltung.

Stadtförster Sebastian Korintenberg hatte zahlreiche Waldwege mit großen Baumstämmen versperren lassen. Dabei handele es sich um notwendige Maßnahmen zum Schutze des Godesberger Stadtwalds, begründete Korintenberg im März. Es seien keine Blockaden, denn bei den betroffenen fünf Stellen im Stadtwald handele es sich um Trampelpfade, die immer größer geworden seien. Entwickele sich solch ein Pfad zum Weg, müsse man eingreifen, so der Stadtförster.

Auch in Beuel hatten Stämme, die quer über den Waldwegen lagen, für Aufregung gesorgt. Dort allerdings wurden die "Blockaden" nicht absichtlich errichtet, die Witterungsverhältnisse hatten dafür gesorgt, dass die Äste abbrachen. An einer Stelle allerdings hatte der dort zuständige Förster das Holz absichtlich liegenlassen. Die Begründung ähnelte der von Korintenberg.

Im Ennert allerdings sind mittlerweile alle Wege wieder frei - anders als im Stadtwald. "Die Blockaden sind unverhältnismäßig", sagte BBB-Ratsherr Marcel Schmitt.Vor allem vor dem Hintergrund, dass die Pfade im Wegeplan eingezeichnet seien. Überhaupt sei es nicht nur die Sache des Stadtförsters, vielmehr hätten die Politiker nach ihrer Meinung gefragt werden müssen. Die Begründung der Aktion erschließe sich nicht, auch im Landschaftsschutzgesetz finde sich für die Holzblockaden keine Grundlage.

"Die Wege sind seit Jahren offen, warum werden sie jetzt geschlossen?", fragte Schmitt. Dass dort nun mehr Mountain-Biker unterwegs seien, sei ebenfalls kein Grund. Diese ließen sich ohnehin nicht von Baumstämmen beeindrucken. Das gelte auch für andere, die sich im Wald rücksichtslos verhielten. Aber: "Das trifft auf den weit überwiegenden Teil der Bürger aber nicht zu, die die alten Waldwege und Pfade für Spaziergänge und zur Erholung nutzen", so der Bürger Bund.

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