Bauprojekt Miramonti Weitere Bebauung an der Deutschherrenstraße in der Kritik

Bad Godesberg · Miramonti und Siebengebirgsterrassen: Hinter diesen beiden klangvollen Namen stehen zwei Neubauprojekte, die an der Deutschherrenstraße realisiert werden. Zwei Projekte, die einige Bürger mit Sorgen betrachten. Dies wurde bei der GA-Dialogveranstaltung im Friesdorfer Freibad deutlich. Die Neubaugebiete entstünden auf zu engem Raum, der Verkehr nehme zu, die Deutschherrenstraße werde sich erheblich verändern, lauteten die Befürchtungen.

Auch in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung wurde über das Grundstück, auf dem früher das Hotel "Miramonti" stand, kontrovers diskutiert. Wie berichtet, entstehen auf dem Grundstück zwischen Deutschherrenstraße und An der Kelter zwei Mehrfamilienhäuser, hinzu kommen zwei Doppelhäuser im rückwärtigen Teil. Nun plant der Investor, entlang der Straße An der Kelter zwei weitere Doppelhäuser und ein frei stehendes Einfamilienhaus zu errichten, teilte die Verwaltung mit. Dafür müsste der geltende Bebauungsplan geändert werden.

Nach Auskunft der Verwaltung wurden die betroffenen Anlieger über diesen Plan informiert. Daraufhin gingen neun Schreiben bei der Verwaltung ein, in denen sich die Bürger gegen die Planung aussprechen. Die Kritikpunkte: Die Straße sei zu schmal, es gebe zu wenige öffentliche Stellplätze. Außerdem wurden nach Angaben der Verwaltung die geplanten Gebäudehöhen, die Dichte der Bebauung, die verloren gehende Aussicht sowie der Verlust der Grünflächen angesprochen. Man habe daraufhin mit dem Investor gesprochen, ihm die Kritik dargelegt und verschiedene alternative Bebauungsmöglichkeiten diskutiert.

Aber: "Ein Konsens, der allen Belangen gerecht wird, wurde hierbei nicht gefunden", so die Verwaltung, die selbst keine Bedenken gegen den Plan hat. Anders sieht das bei dem Vorhaben des Investors aus, die bereits genehmigten beiden Doppelhäuser durch ein größeres Mehrfamilienhaus zu ersetzen. Diese Bebauung sei zwar aufgrund des geltenden Bebauungsplans möglich, würde sich aber nicht in die Umgebung einpassen "und kann insofern aus städtebaulicher Sicht nicht befürwortet werden". Auch der zusätzliche Verkehr "könnte durch die vorhandene Erschließungsanlage nicht ausreichend bewältigt werden".

Auch die Politiker waren nicht begeistert. Marcel Schmitt (Bürger Bund Bonn) machte "erhebliche Bedenken gegen die Änderungen des Baurechts" geltend. Schon die Neubaublöcke entlang der Deutschherrenstraße fügten sich nicht in die Umgebungsbebauung ein. Der geplanten Nachverdichtung "erteilen wir eine klare Absage". Auch der Wunsch, statt der Doppelhäuser ein größeres Mehrfamilienhaus zu installieren "finden beim BBB keinerlei Unterstützung". "An der Kelter ist eine extrem kleine Straße ohne Bürgersteig", gab Gieslint Grenz (SPD) zu bedenken. Weitere Bebauung führe zu mehr Verkehr: "Könnte man die Straße verbreitern?"

Eine Verbreiterung von einem Meter habe der Investor vorläufig angeboten, so die Verwaltung. Es sei wichtig, dass die Politiker einen Aufstellungsbeschluss fassen. Denn nur so könne festgelegt werden, welche Art von Häusern gebaut werden dürften und welche nicht. So könnte zum Beispiel der Bau des Mehrfamilienhauses verhindert werden. Und: "Das gibt der Verwaltung Rückendeckung bei den Verhandlungen."

So beschlossen die Politiker schließlich mehrheitlich, den Bebauungsplan für dieses Areal zwar zu ändern, aber lediglich eine Bebauung zuzulassen, die sich "in ihrer Art und in ihrem Maßstab dem Charakter des Gebietes" anpasst. Außerdem müsse die "Erschließungssituation Berücksichtigung finden", die Straße An der Kelter soll um einen Meter verbreitert werden. Ferner legten die Bad Godesberger Politiker fest, dass die Bürger frühzeitig informiert und beteiligt werden.

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