Friedrich-List-Berufskolleg in Bad Godesberg Wie Engländer essen und arbeiten

PLITTERSDORF · Es sind verschiedene Dinge, die man bei einem vierwöchigen Praktikum in England lernen kann. Mehr Selbstvertrauen. Einblick in eine andere Kultur. Den Unterschied zwischen englischem und deutschem Arbeiten - und Essen. Nicht zuletzt lernt man ganz nebenbei wesentlich flüssiger Englisch zu sprechen.

 Abschlusspräsentation: Die Schüler mit Kerstin Hilling (links), Hermann Hohn (zweiter von links), Franca Johannsen (zweite von rechts) und Hillevi Burmester (rechts).

Abschlusspräsentation: Die Schüler mit Kerstin Hilling (links), Hermann Hohn (zweiter von links), Franca Johannsen (zweite von rechts) und Hillevi Burmester (rechts).

Foto: Ronald Friese

Diese Erfahrung(en) konnten 30 Auszubildende des Friedrich-List-Berufskollegs (FLB) machen, die einen Monat lang in verschiedenen Unternehmen gearbeitet haben.

Dass sie dabei gewesen sind, haben sie seit Freitag Schwarz auf Weiß. In der Aula verlieh die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Hillevi Burmester den Teilnehmern das EU-Mobilitätszertifikat, nachdem diese ihre Erlebnisse und Eindrücke präsentiert hatten.

Möglich wurde der Austausch durch das "Erasmus+"-Mobilitätsprojekt "Aktive Ausbildung: Erfahrung England". Die Finanzierung erfolgt als Stipendium durch die Europäische Union. "Pro Teilnehmer beträgt der Zuschuss 1 129 Euro, so dass Reisekosten, Unterkunft, Verpflegung und Fahrtkosten vor Ort abgedeckt sind", erzählten die beiden Projektkoordinatorinnen Kerstin Hilling und Franca Johannsen.

Der Austausch fand in diesem Jahr zum achten Mal statt. Der Ablauf ist stets gleich: Die Auszubildenden zur Rechtsanwaltsfachangestellten, zum Industrie-, Automobil-, Einzelhandels- sowie IT- und Großhandelskaufmann leben in Familien und bekommen neben der Arbeit ein kulturelles Programm geboten.

So gibt es unter anderem einen Ausflug nach London, Pubbesuche mit Kollegen, ausgedehnte Einkaufstouren in Brighton, Essen mit den Familien und vieles mehr.

"Wir waren in verschiedenen Familien untergebracht", sagte eine Teilnehmerin. Verschieden - das heißt international. "Meine Gastmutter war Amerikanerin, meine Gastgeschwister kamen aus der Türkei und Korea." Die Familien seien sehr interessiert gewesen, und zwar sowohl an den beruflichen als auch an den privaten Erlebnissen in England.

Hängen geblieben ist aber noch mehr: Das typisch englische Essen wie "Fish and Chips" oder Bohnen, Rührei und Würstchen. Und auch die unterschiedliche Arbeitsweise: "Es gibt mehr Teamwork, aber alles ist auch etwas unorganisierter", sagte eine Teilnehmerin. Und nicht zuletzt die Stärkung der eigenen Persönlichkeit.

Das Konzept geht auf. Nach dem achten Austausch am FLB werden weitere folgen. "Das Feedback hat uns gezeigt, dass wir weitermachen sollen", sagte Kerstin Hilling. Doch nicht nur das Berufskolleg und die Schüler stehen hinter dem Austausch. Die Betriebe tun es auch. Schließlich müssen sie ihre Auszubildenden für vier Wochen freistellen. Und das machen sie - so die Erfahrung am FLB - gerne.

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