Godesbergerin engagiert sich für ältere Mitbürger Wie man einen Stiftungsfonds gründet

Bad Godesberg · Die Godesbergerin Jutta Jülich hat vor drei Jahren einen eigenen Stiftungsfonds gegründet. Unter dem Dach des Erzbistums Köln setzt sich die 61-Jährige für ältere Mitbürger ein. Zum Beispiel im Projekt „Himmlische Küche“ in Muffendorf.

 Eva Pajak von den Johannitern, Stifterin Jutta Jülich, Benny Häcker von der  Augenklinik Dardenne und Lorenz Schänzler von den Johannitern bei der Weihnachtsaktion.

Eva Pajak von den Johannitern, Stifterin Jutta Jülich, Benny Häcker von der  Augenklinik Dardenne und Lorenz Schänzler von den Johannitern bei der Weihnachtsaktion.

Foto: Natalie Brincks

Ende Dezember war Jutta Jülich wieder einmal für hilfsbedürftige Senioren aktiv. Da überreichte sie dem ambulanten Pflegedienst der Johanniter Unfallhilfe an seiner Station in der Burgstraße 100 Weihnachtstüten zur Weitergabe an ebenso viele arme alte Godesberger. Von den Pflegekräften habe sie inzwischen gehört: „Die Beschenkten haben sich sehr gefreut. Was will ich mehr?“, fragt Jülich. Denn das Wohlergehen alter Menschen liegt ihr sehr am Herzen. Und besonders das derjenigen, die zu Hause versorgt und gepflegt werden. Dafür hat die 61-jährige Godesbergerin, die nach einem Jura- und Politologiestudium auch international auf Posten in Politik, Wissenschaft und Wirtschaft arbeitete, 2018 einen nach ihr benannten Stiftungsfonds gegründet.

Als erstes musste dabei der Stiftungszweck definiert werden, berichtet Jülich. Dann habe sie sich in die juristischen Fragen eingearbeitet. So habe sich ergeben, dass sie besser keine eigenständige Stiftung, sondern einen Stiftungsfonds gründen wollte. Dafür musste eine „Dachorganisation“ gefunden werden, bei der der Fonds angesiedelt und verwaltet wird. „Wichtig waren da die Kompetenz, Erfahrung und Professionalität sowie die Kosten für das Stiftungsmanagement, da ja möglichst viel der eingehenden Spenden unmittelbar den Projekten zukommen soll“, erläutert Jülich. Ihre Wahl fiel auf das Stiftungsmanagement des Erzbistums Köln, auf dessen Homepage ihr Fonds nun auch beworben wird. Als Kapital werden da 5.000 Euro angegeben. Gesucht werden Spender und Zustifter.

Zunächst musste sie den Fonds bekannt machen

In Köln finde sie in der praktischen Arbeit immer Austausch in rechtlichen Fragen und bei der Klärung ihrer Projekte, erzählt die 61-Jährige. Zudem musste der Fonds bekannt gemacht werden. „Das hieß, Freunde, Bekannte und Kollegen über den Stiftungszweck zu informieren, für Unterstützung zu werben und ein großes Netzwerk aufzubauen“, sagt Jülich. „Marktforschung“ müsse immer wieder betrieben werden, sie müsse also auf dem Laufenden bleiben, welche Projekte bereits in Bad Godesberg laufen und wer sie verantworte. „Auf dieser Grundlage erarbeite ich eigene Ideen, die von meinem Stiftungsfonds realisiert werden können.“ So unterstützt Jülich, die über viele Jahre ihre Mutter und ihren kranken Lebenspartner pflegte, finanziell das Projekt „Himmlische Küche“ an der katholischen Kirche St. Martin in Muffendorf, die derzeit aber leider coronabedingt geschlossen haben muss.

100 Weihnachtstüten für Senioren

Für dieses Jahr hat sie weitere Ideen, die aber noch „in Babysöckchen“ steckten. Sie betreibe die Fondsarbeit ja neben ihrem Beruf. Auf jeden Fall werde sie die Weihnachtsmann-Aktion 2022 erneut aufsetzen. 2021 habe sie dank der Hilfe von Godesberger Unternehmen die Weihnachtstüten gut bestücken können, so Jülich. Der Festausschuss Godesberger Karneval habe dafür einen Weihnachtsbrief der Prinzenpaare organisiert. Freundinnen hätten handgeschriebene persönliche Weihnachtsgrüße verfasst.

Bei vielen älteren Menschen, die zu Hause betreut werden, seien doch Familienangehörige nicht in der Nähe, bedauert es Jülich. „Und der Freundeskreis reduziert sich durch Krankheit und Tod.“ So seien auch zahlreiche Godesberger von Einsamkeit bedroht. „Und ein freundliches Wort oder die persönliche Ansprache fehlen.“ Telefonate und Online-Angebote könnten die persönliche Zuwendung nicht ersetzen. Hier wolle sie weiter mit Aktionen helfen.

Kontakt: Auf der Seite des Erzbistums Köln erhalten Sie weitere Informationen.

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