Verschwundene Wahrzeichen Wo die Nachkriegsfamilien in Bad Godesberg badeten

Bad Godesberg · Mit der Nutzung der Draitschquelle begann 1790 die Entwicklung von Godesberg: manifestiert von 1871 bis 1972 mit einem großen Kur- und Badehaus an der Brunnenallee.

 Godesberg bekam erst 1926 den Titel „Bad“ verliehen. Zu sehen ist das Kurhaus 1888, als der Mineralbrunnen noch ohne Trinkhalle war. Zu sehen ist aber die heute wieder freigelegte Schmuckwand links hinten.

Godesberg bekam erst 1926 den Titel „Bad“ verliehen. Zu sehen ist das Kurhaus 1888, als der Mineralbrunnen noch ohne Trinkhalle war. Zu sehen ist aber die heute wieder freigelegte Schmuckwand links hinten.

Foto: Stadtarchiv Bonn. Anselm Schmitz

Freitags war in den 1950er Jahren bei Godesberger Handwerkern Badetag. Und freitags war Brunnenwassertag. So erinnerte sich Juppi Schäfer 1998 in seinem „Alt-Godesberger Bilderbuch“. Der Fotoband des 2018 verstorbenen Godesberger Urgesteins gilt bei Alteingesessenen als Vermächtnis des in den 1970er Jahren durch Neubauten ersetzten alten Knolleveedels. Wenn "dat Jüppchen“ also vor rund 65 Jahren am Freitagnachmittag aus der elterlichen Schneiderei in der damaligen Kirchstraße in die Brunnenallee geschickt wurde, hieß es: „Et Brunnenwasser is all. Jeh emal schnell neues holen“. Freitags machten sich mit dem „Jüppchen“ ganze Bataillone Godesberger Kinder auf, für das Wochenende die obligatorischen Tonkrüge der Familien im damaligen gläsernen Trinkpavillon mit Draitschbusch-Quellwasser abfüllen zu lassen.

 Das Innere der ersten Trinkhalle über dem Brunnen im Jahr 1907.

Das Innere der ersten Trinkhalle über dem Brunnen im Jahr 1907.

Foto: Stadtarchiv. Daniel F. Voigt