Kommunalwahl 2020 Wolfgang Heedt will Bad Godesberg als Hochschulstandort
Bad Godesberg · Der General-Anzeiger stellt die Kandidaten aus den Stadtbezirken vor, die bei der Wahl im September antreten. Der FDP-Politiker Wolfgang Heedt wünscht sich auch touristische Erfolge für den Stadtbezirk.
■ Der Kandidat:
Ein „typisches Parteiengewächs“ sei er nicht, sagt Wolfgang Heedt (FDP). Denn erst 2013 stieg er aktiv in die Kommunalpolitik ein. 2016 wurde er Vorsitzender des FDP-Ortsverbandes, seit 2018 sitzt er in der Bezirksvertretung. 1958 im Johanniterkrankenhaus geboren, wuchs er ab 1960 in Bad Godesberg auf. Erster schulischer Stopp war die Michaelschule, danach ging es zum Nicolaus-Cusanus-Gymnasium (NCG), das damals noch an der Hindenburgallee lag. Das Aufwachsen inmitten von Kindern und Jugendlichen aus vielen Nationen habe seine „Offenheit für Menschen aller Länder geprägt“. Da liegt es nahe, dass das NCG-Motto „Wir sehen dieselben Sterne“ bis heute auch seine Maxime ist. Nach einer Ausbildung zum Industriekaufmann und einem BWL-Studium führte sein Weg in die Industrie, seit 2008 ist er freiberuflicher Personalberater. Heedt ist verheiratet und hat vier Kinder.
Warum er sich kommunalpolitisch engagiert, liegt für ihn auf der Hand. „Bad Godesberg ist besser als sein Ruf“, stellt Heedt fest. Dazu trügen vor allem die vielen Menschen bei, die sich dort ehrenamtlich engagieren – egal in welchem Bereich.
■ Auf welchen Erfolg würden Sie in fünf Jahren gerne zurückblicken?
Bad Godesberg ist Hochschulstandort geworden und circa 800 Studierende bevölkern die Innenstadt. Im Zuge der Hochschule haben sich neue kulturelle Veranstaltungen entwickelt, Boutiquen angesiedelt und Kneipen eröffnet. Die Bad Godesberger haben wieder ein Hallenbad und es gibt eine sanierte oder neu gebaute Stadthalle. Erste Maßnahmen aus dem ISEK befinden sich in Umsetzung und erste touristische Erfolge sind zu verzeichnen. Der Rhein wird für den ÖPNV erschlossen.
■ Welches sind die drei dringlichsten Themen in Bad Godesberg in der kommenden Wahlperiode?
Es sind mehr als drei Themen: Umnutzung des Rathauses als Hochschule, Neubau des Hallenbades, Sanierung oder Neubau der Stadthalle, Sanierung der Musikschulgebäude, Sanierung der Kammerspiele, Umsetzung von Maßnahmen aus dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept Innenstadt (ISEK), Auf- und Ausbau des Tourismus (Wochenend- nicht Medizintourismus), um der Innenstadt neue Kaufkraft zuzuführen, Ausbau des ÖPNV und von Radwegen. Stopp des sich abzeichnenden Verdichtungs-Wahns.
■ Wie wollen Sie den Bad Godesberger Themen in Bonn Gehör verschaffen?
Ich möchte den Bad Godesberger Themen durch eine agile, konstruktive und ideenreiche Arbeit in der Bezirksvertretung auf städtischer Ebene Gehör verschaffen. Diese Arbeit soll sowohl den Bonner Stadtrat als auch die Stadtverwaltung quantitativ und qualitativ so unter Druck setzen, dass Bad Godesberg Beachtung findet. Innerhalb meiner Partei, der FDP, ist das sowohl mit dem Kreisverband als auch mit der Bonner Ratsfraktion bereits umgesetzt. Andere hingegen müssen da noch ihre Hausaufgaben machen.