Waldkrankenhaus Zertifizierung als Prostatakrebszentrum

BAD GODESBERG · Schon seit Jahren gilt die Abteilung für Urologie am Waldkrankenhaus für operative Entfernungen der Prostata als führender Anbieter zwischen Köln und Koblenz. Zwischen 150 und 200 Operationen werden dort jährlich durchgeführt, knapp 600 Patienten mit der Diagnose Prostatakrebs werden im Jahr stationär aufgenommen. Jetzt hat sich das Krankenhaus mit einigen Partnern als Prostatakrebszentrum zertifizieren lassen.

 Übergabe des Zertifikats: (von links) Michael Soballa, Klemens Kemper, Andreas Harz, Alfred Makenbach, Thomas Feyerabend, Peter Lutzer, Roland Vorreuther, Diether Koston.

Übergabe des Zertifikats: (von links) Michael Soballa, Klemens Kemper, Andreas Harz, Alfred Makenbach, Thomas Feyerabend, Peter Lutzer, Roland Vorreuther, Diether Koston.

Foto: Ronald Friese

Mit im Boot sind neben der Abteilung für Urologie am Waldkrankenhaus die Strahlentherapie Bonn/Rhein-Sieg, niedergelassene Urologen der Region und weitere Partner wie die Prostata-Selbsthilfegruppe Bonn und Rhein-Sieg-Kreis. Vertreter aller Beteiligten zeigten sich bei der Übergabe des Zertifikats durch die Deutsche Krebshilfe überzeugt davon, dass das Gütesiegel für Patienten wie für die behandelnden Ärzte nur Gutes bewirken wird.

So unterstrich Professor Roland Vorreuther, Chefarzt Urologie, Leiter des neuen Zentrums, die Erfordernis einer guten Vernetzung unterschiedlicher Diagnose- und Behandlungsstränge, wie sie gerade in Fällen von Prostatakarzinomen gegeben sei. Dazu gehöre auch ein umfassender Austausch von Informationen zwischen den Kliniken und niedergelassenen Kollegen.

Diese wiederum profitierten von dem Netzwerk durch fachlichen Austausch von persönlichen Erfahrungen, Forschungsergebnissen und den Krankheitsverläufen ihrer Patienten, wie der Beueler Urologe Michael Sobolla als Vertreter der niedergelassenen Ärzte bestätigte. Auch Zentrumskoordinator und Oberarzt Andreas Harz unterstrich die Bedeutung des interdisziplinären Austauschs. Hinzu trete jedoch eine aufwendig betreute Datenbank, in die beispielsweise auch Patientenfragebögen eingepflegt werden.

Schließlich, so ergänzte Professor Thomas Feyerabend als stellvertretender Zentrumsleiter, durchlaufe jeder Patient einen individuellen und verzweigten "therapeutischen Baum", zu dem auch die Entscheidung zwischen Operation und Strahlentherapie gehöre.

Eine große Rolle spielten schließlich die Selbsthilfeorganisationen, wenn es um Fragen und Sorgen der Patienten hinsichtlich Kontinenz und Potenz geht. "Solche Verunsicherungen sind ganz normal und werden deshalb in unseren monatlichen Gruppentreffen unter Betroffenen besprochen", sagte Diether Koston. Eines falle in den Gesprächen übrigens immer wieder auf: Männer, die von sich aus den Weg zur frühzeitigen Vorsorgeuntersuchung finden, sind noch immer in der Minderheit.

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