Bad Godesberger Moschee Zieht Moschee in die König-Fahad-Akademie?

BAD GODESBERG · Die Frage, an welchen Standort die Al-Ansar-Moschee umziehen kann, bewegt zurzeit nicht nur den Träger, den marokkanischen Kulturverein, sondern auch Stadtverwaltung und Politik.

Im Gespräch ist neben der Weststraße im Gewerbegebiet Nord auch die König-Fahad-Akademie in Lannesdorf, die der saudi-arabische Staat Mitte nächsten Jahres aufgeben will.

Wunschobjekt des Vereins, der seit vielen Jahren an der Bonner Straße sitzt, ist jedoch das leerstehende Stadtwerkegebäude an der Weststraße. Doch sowohl einige Gewerbetreibende als auch Oberbürgermeister Ashok Sridharan und die städtische Wirtschaftsförderung stehen dieser Umsiedlung skeptisch bis ablehnend gegenüber.

Demnächst steht ein Gespräch zwischen dem OB und dem saudi-arabischen Botschafter über die Zukunft der König-Fahad-Akademie an. Dann wird es wohl auch um die Umzugspläne des marokkanischen Kulturvereins gehen. Das hatte Sridharan nach Aussagen von Unternehmern bei der nicht öffentlichen Infoveranstaltung angekündigt.

CDU: König-Fahad-Akademie ist überdimensioniert

Wie berichtet, hatte ein Unternehmer dabei vorgeschlagen, dem marokkanischen Kulturverein die Akademie, die im Sommer 2017 schließen wird, als Alternativstandort anzudienen. Eine Idee, die auch in Bad Godesberg zu hören war.

Doch nicht nur der Kulturverein ist davon nicht angetan, auch bei einigen Politikern stößt der Vorschlag auf Ablehnung. „Die Fahad-Akademie ist überdimensioniert für den Verein“, sagte CDU-Fraktionsgeschäftsführer Georg Fenninger. Hinzu komme, dass das Gelände nicht im Besitz der Stadt sei.

Auch Grünen-Fraktionsgeschäftsführer Tom Schmidt hält die Idee „für unrealistisch“. Nicht nur, dass das Areal zu groß sei, es handele sich außerdem um ein Schulgebäude.

Wie groß die Nutzfläche der König-Fahad-Akadamie (KFA) genau ist, könne er nicht sagen, teilte Sprecher Alam Eldin auf GA-Anfrage mit. Das gesamte Grundstück aber soll ungefähr 5000 Quadratmeter groß sein.

Presseamt: Unternehmen wollten Treffen nicht öffentlich

Irritationen herrschen derzeit beim Vorstand des marokkanischen Kulturvereins nicht nur darüber, dass ihre Pläne zur Weststraße plötzlich auf der Kippe stehen und der KFA-Vorschlag über ihren Kopf hinweg gemacht wurde, sondern auch, dass sie selbst erst gar nicht zu der Infoveranstaltung mit den Gewerbetreibenden eingeladen waren.

Der GA hatte aus Verwaltungskreisen erfahren, der OB selbst habe die Veranstaltung ausschließlich für die Gewerbetreibenden angeboten. Das hatten auch Vertreter der Unternehmen so gesagt.

Am Donnerstag widersprach das städtische Presseamt dieser Version: „Richtig ist, dass das Gespräch auf Wunsch der Unternehmer nicht öffentlich war.“ Dies sei den genannten Verwaltungskreisen anscheinend nicht bekannt gewesen, „oder es liegt ein Missverständnis vor“.

FDP: Endlich mal wieder mit dem Verein reden

Aber auch in den Fraktionen gibt es Irritationen über das Vorgehen der Stadtverwaltung. Angelika Esch (SPD), Mitglied im Aufsichtsrat der Stadtwerke Bonn (SWB), beispielsweise wunderte sich, „wie die Infoveranstaltung zustande gekommen ist. Wir waren als Fraktion auch nicht eingeladen“.

SWB-Aufsichtsratsmitglied Werner Hümmrich (FDP), drückte im GA-Gespräch seinen Ärger darüber aus, dass die Stadt jetzt nicht das Gespräch mit dem marokkanischen Kulturverein sucht: „Es müsste mal wieder mit diesem geredet werden.“

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