Bad Godesberger Bahnhof Züge werden nicht mehr angesagt

BAD GODESBERG · Beim Service für Fahrgäste der Bahn in Bad Godesberg hat es eine Änderung gegeben: Seit Dezember werden in den Bahnhof einfahrende Züge nicht mehr angesagt. "Grund dafür ist eine Zentralisierung der Ansagen von Godesberg und Mehlem, die seit Dezember 2014 vom Hauptbahnhof in Bonn gesteuert werden", so ein Bahnsprecher.

 Auf den Bahnsteigen des Bad Godesberger Bahnhofs werden einfahrende Züge seit Dezember nicht mehr per Durchsage angekündigt, sondern lediglich auf den Tafeln am Bahnsteig vermeldet.

Auf den Bahnsteigen des Bad Godesberger Bahnhofs werden einfahrende Züge seit Dezember nicht mehr per Durchsage angekündigt, sondern lediglich auf den Tafeln am Bahnsteig vermeldet.

Foto: Ronald Friese

Angesagt werden per aufgezeichneter Durchsage nur Unregelmäßigkeiten, wie zum Beispiel Verspätungsansagen oder die Warnhinweise vor durchfahrenden Güterzügen. "Welcher Zug gerade einfährt, wird aber weiterhin auf den Anzeigetafeln an den Bahnsteigen angezeigt", erklärte der Sprecher.

"Bedauerlich", bewertet Bahnkunde Stefan Götze die Umstellung: "Das hat doch zum Service gehört und wird nun fehlen." Einer anderen Bahnkundin ist die Umstellung gar nicht aufgefallen: "Wenn ich die Treppe hochkomme, schaue ich kurz auf die Anzeigetafel. Aber dann lese ich meistens und kriege die Durchsage sowieso nicht mit", sagt sie. Für den Bahnkunden Willy Latz ist die Umstellung nicht nur eine Verschlechterung des Service. "Das ist wirklich nicht im Sinne sehbehinderter oder blinde Menschen", sagte Latz dem GA.

Es wird sich aber auch etwas verbessern: Mit den Renovierungsarbeiten geht es laut Bahn wie geplant voran. Erste Anpassungsarbeiten an der Oberleitung haben bereits im Dezember stattgefunden. Seit dem fehlt an der Treppe zu Gleis 1 und 4 ein Teil des unter Denkmalschutz stehenden Handlaufs. Ältere Fahrgäste äußerten sich gegenüber dem GA darüber kritisch, weil sie sich durch das abrupte Ende auf dem Weg nach oben in ihrer Mobilität eingeschränkt fühlen.

Bei den Renovierungsarbeiten der Bahn sind für das erste Quartal 2015 die vorbereitenden Arbeiten für die Behelfsbrücke über die Gleise vorgesehen, außerdem werden die Mieter aus dem Empfangsgebäude in Provisorien umziehen. In der Unterführung beginnt die Renovierung mit "Rammarbeiten" im zweiten Quartal als Vorbereitung für die neue Unterführung sowie Aufzüge. Die Arbeiten im Bahnhof sollen bis Ende 2016 zu Ende sein.

Diese anstehende Renovierung sehen Philipp Lerch (CDU) und Andreas Falkowski (Grüne) als Grund genug, das Thema "Videoüberwachung im Bahnhof" auf den Tisch zu bringen. Sie beziehen sich dabei auf die von der Bahn im Dezember angekündigten Pläne, 100 Stationen mit 700 Kameras auszustatten, die das Material bis zu drei Tage speichern. "Ob der Bahnhof Bad Godesberg dazu gehört, können wir leider noch nicht sagen", sagte der Bahnsprecher gegenüber dem GA.

Lerch und Falkowski wollen diese offenbar nicht abgeschlossenen Planung nutzen, um mit einer Anfrage auf den Godesberger Bahnhof hinzuweisen. "Die Videoüberwachung würde nicht nur die Sicherheit für Fahrgäste und Fußgänger erhöhen, sondern auch die frisch sanierte und moderne Unterführung vor Vandalismus bewahren", sagt Falkowski. Einmalig Kameras zu installieren sei außerdem günstiger, als möglicherweise mehrmals Vandalismus oder Farbschmiereien zu beseitigen.

Um den Datenschutz macht sich Falkowski keine Sorgen: "Mit dem heutigen Stand der Technik wäre dies auch unter Datenschutzgesichtspunkten sicherlich problemlos umsetzbar."

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