Hitzige Diskussion im Internet Zwei Stufen sorgen für Wirbel

Bad Godesberg · Eine mobile Rampe ersetzt die alte im neuen T-Punkt an der Koblenzer Straße in Bad Godesberg. Das ärgert viele Kunden.

Bereits vor seiner Wiedereröffnung sorgt die T-Punkt-Filiale an der Koblenzer Straße nach sechswöchigem Umbau für Wirbel. Insbesondere in den sozialen Netzwerken machten in den vergangenen Tagen viele Bürger ihrem Unmut über den neu gestalteten Eingangsbereich Luft. Wo zuvor eine Rampe ins Geschäft führte, müssen Kunden nun zwei Stufen überwinden – insbesondere für Mobilitätseingeschränkte eine Hürde.

„Wenn die Stufen so schmal sind, wie sie wirken, werden viele Kunden beim Verlassen des Ladens den Boden küssen. Absolute Trittfalle“, meint etwa Ralf Liczner auf der Seite der Facebook-Gruppe „Du kommst aus Bad Godesberg, wenn...“ erbost. „Das ist mir ein Rätsel, wie so etwas passieren konnte. Die T´s waren einmal die ersten Konzerne, die sich Barrierefreiheit in einer Konzernvereinbarung auf die Flagge geschrieben hatten. The times, they are changing“, schreibt Gitta Kopp.

Und Oliver Henkel, Ratsmitglied der Grünen im Wachtberger Rat, meint: „Hier geht es um einen konkreten Eingang, der bis vor kurzem noch barrierefrei war und jetzt nicht mehr ist. Ich könnte wetten, dass auch nach heutigen Bauvorschriften ein barrierefreier Zugang möglich wäre. Die Telekom macht viele gute Dinge - dies ist aber kein gutes Beispiel.“

„Da der Shop vergrößert wurde, ließ es sich bautechnisch nicht anders lösen, als ganz mit Stufen zu arbeiten“, sagt André Hofmann, Pressesprecher der Telekom. „Der Shop wurde grundlegend modernisiert. Es gibt nun eine mobile Rampe, die wir jederzeit einsetzen können. So ist auch ein normales Eintreten für Menschen mit Behinderung möglich.“

In den kritischen Stimmen im Netz zeigt sich auch die generelle Unzufriedenheit beim Thema Inklusion rund um die Godesberger Innenstadt: „Die ganze Innenstadt ist nicht barrierefrei, ob man den Zug nehmen möchte, durch die Geröllunebenheiten des Fußgängerzonenbelags durchwabern muss et cetera, das sollte man nun wirklich nicht an einem Laden festmachen“, meint Ute Paffenholz. Und: „Die Diskussion ist angesichts dessen, was hier alles im Argen liegt, wirklich überzogen. Geht es darum, dass man was oder wen gefunden hat, der einen Fehler begangen hat und nun als der Bösewicht der Innenstadt dargestellt wird? Oder geht es hier einigen tatsächlich um das, was man Inklusion nennt?“ Und Dirk Sonntag ist der Ansicht, dass Inklusion in Bad Godesberg „leider wirklich ein schlechter Scherz“ sei, und kommt zu dem Ergebnis: „Schlimmer geht immer, siehe die DB.“

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