Bäderkonzept ist Makulatur

FDP favorisiert Baskets-Modell - CDU plant Frankenbad-Übernahme durch SSF Bonn

Bonn. Die Einigkeit ist dahin. So mühsam das Bäderkonzept vor zweieinhalb Jahren ausgehandelt wurde, mit geplantem Neubau des Frankenbades und Schließung des Viktoriabades, so sehr ist es wieder Makulatur.

Denn inzwischen will jede Fraktion im Stadtrat offenbar etwas anderes. Die SPD hält noch am Bäder-Beschluss fest, die CDU will den Schwimm- und Sportfreunden Bonn (SSF) das Frankenbad überlassen. Und die FDP bekräftigt ihre Idee, auf dem Gelände der Pädagogischen Fakultät ein neues Familien-Hallenbad neben dem Römerbad bauen zu wollen.

Die Liberalen stellen jetzt den Antrag, dass die Verwaltung die Umsetzung eines Investorenmodells prüfen soll. "Das darf kein einfaches Bezirksbad sein, sondern muss das Top-Bad der Region werden", sagte Bürgermeister und Ratsherr Uli Hauschild. Ihm schwebt ein Investoren-Modell vor, nach dem auch die Baskets-Halle gebaut wurde.

Das Argument, die Stadt müsse das Grundstück erst kaufen, lässt Hauschild ebenso wenig gelten wie den Einwand, das sei nicht finanzierbar. "Man muss auch mal ohne Tabus nach links und rechts denken", sagt er. An das Grundstück könne die Stadt im Wege des Tauschs mit dem Viktoriabad-Karrée gelangen, an dem die Universität Interesse habe. Und die Finanzierung könne durch einen Investor passieren, "der eine renditefähige Gesamtmasse baut" - mit Eigentumswohnungen, Läden und Büros neben dem Schwimmbadkomplex.

Hauschild berichtet auch davon, dass die Wirtschaftsprüfer in ihrem jüngsten Gutachten diese Frage gerne geprüft hätten, der Auftrag dies jedoch nicht umfasst hätte. "Bei den Baskets hat das Modell auch geklappt, obwohl keiner daran geglaubt hat", erinnerte Hauschild jetzt in einer Pressekonferenz und fordert: "Wir sollten das zumindest probieren."

Festhalten am Frankenbad und am dortigen Standort will die CDU und fordert die Verwaltung auf, in Gespräche mit den SSF Bonn zwecks Übernahme zu treten. Für die SSF hat Vorsitzender Michael Scharf das schon lange bestehende Interesse des Vereins bekräftigt.

Ziel sei es, ein bezahlbares, sportliches Angebot für alle Bürger zu bieten. "Dafür", so Scharf, "würden die SSF weitere Eigenmittel einsetzen und damit den städtischen Etat zusätzlich entlasten." Dass der Verein dazu fachlich in der Lage sei, zeige die Erfolgsgeschichte des Schwimmbads im Sportpark Nord, das seit 1970 von den SSF als Sportbad betrieben wird.

Derartiges hört die CDU gerne. Sie fordert Gespräche unter der Voraussetzung, dass mit den SSF im Frankenbad auch weiter Schul- und Vereinsschwimmen möglich sei sowie die Bürger mit Tageskarten das Bad nutzen können. Dazu müsse aber auch über die Sanierungskosten gesprochen werden.

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