Bärbel Dieckmann neue Präsidentin der Welthungerhilfe

Bonns Oberbürgermeisterin steht mit Klaus Töpfer an der Spitze des Präsidiums der Welthungerhilfe

Bärbel Dieckmann neue Präsidentin der Welthungerhilfe
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Berlin/Bonn. Eine ehrenamtliche Führungsposition bei der Welthungerhilfe sei ein Traum, sagte Bärbel Dieckmann vor eineinhalb Wochen bei der Verabschiedung von Ingeborg Schäuble, der Vorsitzenden der Hilfsorganisation.

Seit Donnerstag ist der Traum wahr: Die Mitgliederversammlung der Welthungerhilfe wählte in Berlin ein neues, ehrenamtliches Präsidium, an dessen Spitze die Bonner Oberbürgermeisterin steht; ihr Stellvertreter ist Klaus Töpfer (CDU), der ehemalige Bundesumweltminister und längjährige Chef des UN-Umweltprogramms UNEP in Nairobi. PorträtBärbel Dieckmann - International profilierte OberbürgermeisterinNeu im siebenköpfigen Präsidium sind zudem Hartwig de Haen, bis 2005 beigeordneter Generaldirektor der FAO, und Prälat Stefan Reimers, Bevollmächtigter des Rates der EKD.

"Ich empfinde die Übertragung der neuen Aufgabe als große Auszeichnung", sagte Dieckmann. Sie nannte die Welthungerhilfe am Donnestag im Gespräch mit dem General-Anzeiger eine der "ganz bedeutenden Einrichtungen der Entwicklungszusammenarbeit". Sie wolle in der Bevölkerung dafür werben, dass die Welthungerhilfe ihre professionelle Arbeit in Nothilfesituationen und die Entwicklungszusammenarbeit nach dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe weiter ausbauen kann und dabei vor allem versuchen "junge Spender" an die Organisation zu binden.

Das Recht auf Nahrung sei ein Menschenrecht, betonte sie. "Fast eine Milliarde Hungernde sind eine riesige Herausforderung für uns alle. Aber ich weiß, dass man Hunger und Armut auch erfolgreich bekämpfen kann."

An internationaler Erfahrung und Kontakten zur Entwicklungsorganisationen mangelt es der neuen Präsidentin der Welthungerhilfe jedenfalls nicht, weshalb sie ihr neues Amt auch "als ein Stück Fortsetzung meiner bisherigen Arbeit" sieht. Bonn wurde unter ihrer Regie zum unumstrittenen Zentrum der deutschen Entwicklungszusammenarbeit - das Entwicklungsministerium hat nach wie vor hier seinen ersten Dienstsitz, unzählige kleine und große Entwicklungs- und Hilfsorganisationen sind wie die Welthungerhilfe in der Region beheimatet. Die UN-Einrichtungen, die sich in den vergangenen Jahren in Bonn angesiedelt haben, beschäftigen sich mit Themen, die nicht zuletzt entwicklungspolitisch von zentraler

Bedeutung sind: Klimawandel, Wüstenbildung, Katastrophenvorbeugung, das Freiwilligenprogramm UNV. Als Vorsitzende des Weltbürgermeisterrates zum Klimawandel weist sie seit Jahren beharrlich auf die Bedeutung der Kommunen bei der Bewältigung des Klimawandels hin.

Die Verbindung zur Welthungerhilfe war schon in der Vergangenheit eng: Nach dem Tsunami Weihnachten 2004 ging Bonn mit Unterstützung der Welthungerhilfe die bundesweit erste Hilfspartnerschaft mit einer betroffenen Region ein - Motto: Bonn hilft Cuddalore. 2002 war die Welthungerhilfe Jahrespartner der Stadt.

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