Bahn-Kollaps droht rund um Köln

KÖLN/BONN · Verkehrsplaner fordern massive Investitionen. Der Güterverkehr soll bis 2020 drastisch zunehmen. Auf den Schienen rund um Köln drohen nach Einschätzung von Nahverkehrsplanern noch mehr Verspätungen und immer vollere Züge.

Ein Zug fährt in den Kölner Hauptbahnhof ein.

Ein Zug fährt in den Kölner Hauptbahnhof ein.

Foto: dpa

Schon jetzt seien die Kapazitätsgrenzen des Kölner Hauptbahnhofs und vieler Zulaufstrecken erreicht, sagte der Geschäftsführer der Gesellschaft Nahverkehr Rheinland (NVR), Norbert Reinkober.

Er stellte gemeinsam mit weiteren Nahverkehrsplanern ein "Maßnahmenpaket gegen den Verkehrskollaps", der sich auch auf die Region Bonn auswirkt, vor. Dieses sieht etwa neue S-Bahn-Gleise im Kölner Hauptbahnhof vor. Die Finanzierung der Pläne aber ist nicht gesichert.

Der Parlamentarische Staatssekretär im NRW-Verkehrsministerium, Horst Becker (Grüne), bezeichnete das von Schweizer Experten erstellte Gutachten als "fundierte Basis". Mit ihm lasse sich beim Bund um eine Finanzierung des Schienenausbaus in Köln und Umgebung werben. Reinkober sagte, nun sei nachgewiesen, dass sich an vielen Engstellen des Bahnknotens schon heute Züge stauten.

Die Situation in der Region wird sich, so die Gutachter, weiter verschärfen. Im Regionalverkehr stiegen die Fahrgastzahlen. Zudem konkurriere der Personenverkehr mit Güterzügen: Zwei geplante internationale Güterverkehrskorridore kreuzten sich in Köln, darunter die Trasse zwischen Rotterdam und Genua, die bis 2020 massiv ausgebaut werden soll. Auf den Strecken werde künftig ein Teil der Kapazität Gütertransporten vorbehalten sein.

Der nun vom NVR gemeinsam mit der Netztochter der Bahn und dem Landesverkehrsministerium vorgelegte Maßnahmenkatalog enthält 15 Umbauten im Schienennetz, die zur deutliche Kapazitätserweiterung im Personen- und Güterverkehr führen sollen. Die Pläne sollen nach Wunsch der Planer bis 2030 umgesetzt werden für einen "mindestens zweistelligen Millionenbetrag".

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