Nahverkehr Bahnen auf der Rheinschiene fahren wieder

Bonn · Die Infrastruktur von Voreifel- und Ahrbahn ist nach der Flutkatastrophe zerstört. Die Bahn setzt Ersatzbusse in die Krisengebiete ein. Wuppertal wird nicht mehr umfahren.

 An der Ahr sind die Gleise teilweise komplett zerstört.

An der Ahr sind die Gleise teilweise komplett zerstört.

Foto: Markus Muß

 Auf der linksrheinischen Rheinstrecke hat sich der Zugverkehr nach der verheerenden Flutkatastrophe zum Wochenbeginn am Montag wieder normalisiert. Die RB 26, die RB 48 sowie der RE 5 fuhren laut Mitteilungen der Betreiber Transregio und National Express wieder regulär auf der Rheinschiene und darüber hinaus. Nach Angaben der Deutschen Bahn (DB) von Montag ist der Zugverkehr auf der S 23 (Voreifelbahn über Alfter, Meckenheim, Rheinbach, Swisttal nach Euskirchen) weiterhin eingestellt.

Zwischen Bonn und Euskirchen fahren stattdessen Ersatzbusse ab Colmantstraße/Quantiusstraße (hinter dem Hauptbahnhof), die allerdings nach Auskunft einer DB-Mitarbeiterin nicht alle Orte anfahren können. Am Montag habe beispielsweise das zu Alfter gehörende Witterschlick noch umfahren werden müssen. Sie verwies auf die Internetseite der DB und die App DB-Navigator für genauere Auskünfte. Die Bonnerin Dorothee Weiler wollte am Montag nach Rheinbach zur Arbeit in einem Supermarkt. „Viele meiner Kollegen hat es schlimm getroffen. Eigentlich hätte ich frei, aber da springt man selbstverständlich ein.“

Die Ahrtalbahn (RB 30) fuhr am Montag nach Bahn-Angaben wieder zwischen Bonn und Remagen. Ins Ahrtal hinein verkehrten Ersatzbusse bis nach Neuenahr-Ahrweiler, wobei nach wie vor viele Straßen dort gesperrt und teilweise unpassierbar sind. Wie ein Bahnsprecher aus Düsseldorf gegenüber dem General-Anzeiger sagte, sei noch nicht abzusehen, wann S 23 und RB 30 wieder planmäßig mit Zügen befahren werden können. Während das bei der Voreifelbahn „möglicherweise mittelfristig“ möglich werde, sei die Zukunft der RB 30 ungewiss, weil die Bahnstrecke im Ahrtal nicht mehr existiere. Dazu kommt, dass auch die Züge selbst Schaden genommen haben.

Am Wochenende konnten bereits wichtige Verbindungen nach Köln und in umgekehrter Richtung nach Koblenz wieder aufgenommen werden, nachdem Techniker den erheblichen Wasserschaden in dem Stellwerk beheben konnten, das den Hauptbahnhof steuert.

Schwierig war es am frühen Montagvormittag immer noch im Fernverkehr. Laut Anzeige im Foyer des Bonner Hauptbahnhofs fiel die Hälfte der Züge aus, die Voreifel-Verbindungen allerdings inklusive. Der ICE nach Berlin fuhr nicht, weil rund um Hagen die Trasse zunächst nicht befahrbar war. Der Bahnsprecher sprach am Montagnachmittag davon, dass die wichtige Strecke über das Drehkreuz Wuppertal freigegeben werden konnte. „Zu Verspätungen und Ausfällen kann es aber weiterhin kommen“, führte er aus.

Ein junger Mann, der das lange Wochenende bei seinem Onkel in Bonn verbracht hatte, hoffte am Montagmorgen auf eine Verbindung über Frankfurt. „Die Verwirrung ist komplett. Ständig gibt es andere Ansagen“, ärgerte sich der Onkel. Lieber sei ihm da die Auskunft, dass man es einfach nicht wisse.

Renate und Manfred Honekamp wollten um 7.15 Uhr mit dem ICE nach Mainz, um ein Wohnmobil für den Urlaub abzuholen. Anderthalb Stunden später hatten sie noch keinen Zug besteigen können. „Eben hieß es, man müsse eine andere Bahn vorlassen“, berichteten sie. Es gehe schon chaotisch zu. Die Informationen seien kaum verlässlich.

Auf der rechtsrheinischen Strecke zwischen Koblenz und Köln, so informierte die Deutsche Bahn, seien weniger Einschränkungen zu erwarten als auf der linksrheinischen Trasse.

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