Basis im Aufbruch

Kommentar

So viele durchaus als Landtagsabgeordnete geeignete Kandidaten hat es in der Bonner CDU seit langem nicht gegeben. Wie heißt es doch? Konkurrenz belebt das Geschäft. Und das kann nur im Sinne der Kunden, in diesem Fall der Wähler sein.

Die große Zahl der Bewerber zeugt nicht zuletzt von einer Aufbruchstimmung bei den Christdemokraten, von denen seit dem Korruptionsskandal um ihren einstigen Fraktionsvorsitzenden und ehemaligen Stadtwerkechef Reiner Schreiber ständig die Rede, aber bisher kaum etwas zu spüren war.

Wie ein Befreiungsschlag hat offenbar die offene und kritische Auseinandersetzung der Mitglieder kurz nach der jüngsten Kommunalwahl gewirkt: Die Basis wollte die verkrusteten Strukturen in der Bonner CDU aufbrechen; das machte auch die hohe Teilnehmerzahl bei den beiden letzten Parteitagen deutlich.

Es gab Zeiten, da waren mündige Mitglieder wie Wolfgang Glatzel, der die Kritik an seiner Partei klar und deutlich auf den Punkt gebracht und es gar "gewagt" hat, aus dem Stand gegen den gesetzten und etablierten Kandidaten Benedikt Hauser anzutreten, nicht gern gesehen. Sein überraschend gutes Ergebnis spricht Bände.

Eine Lektion erteilte die Basis derweil einem anderen: Martin Wilde. Dass er seit einiger Zeit bereits kräftig die Werbetrommel für sich als künftigen Kreisvorsitzenden rührt und dazu auch die Bühne der Landtagskandidatenkür nutzte, ging offenbar vielen gegen den Strich.

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