Bad Godesberg Bauarbeiten am Ria-Maternus-Platz starten

Bad Godesberg · Lange Zeit hat es gedauert, nun starten die Bauarbeiten für die Umgestaltung des Ria-Maternus-Platzes. Der Brunnen wird reaktiviert, es gibt allerdings Kritik wegen der fehlenden Anbindung an den Busverkehr.

 Bis November sollen die Bauarbeiten laut Angaben der Stadt abgeschlossen sein.

Bis November sollen die Bauarbeiten laut Angaben der Stadt abgeschlossen sein.

Foto: Ayla Jacob

Viele Jahre schon wird über die Umgestaltung des Ria-Maternus-Platzes diskutiert, doch der Startschuss für die Arbeiten wurde immer wieder verschoben. Das allerdings ist Vergangenheit. Denn seit Montag rollen die Bagger auf dem Bahnhofsvorplatz, bis voraussichtlich November soll laut Stadt alles fertig sein.

Zuerst werden die Flächen um das Brunnenbecken freigelegt, „dann die Entwässerungs- und Versorgungsleitungen verlegt“, so Stefanie Zießnitz vom städtischen Presseamt auf GA-Anfrage. Der Pavillon des Vereins Stadtmarketing, der sich mitten auf dem Platz befindet, wird laut Zießnitz während der gesamten Bauzeit erreichbar sein. Das gelte auch für den Bahnhof, weshalb sich die Deutsche Bahn dazu entschieden habe, „parallel den Zugang zum Von-Groote-Platz barrierefrei umzugestalten“, und zwar ab Juli/August.

Wie berichtet, wird über den Umbau bereits seit Jahren diskutiert. Auf Basis von Plänen aus dem Jahr 2010 sollte die Maßnahme nach langem Hin und Her zuerst im Dezember 2016, dann 2017 beginnen – nach der Sanierung des Bad Godesberger Bahnhofs. Doch die verzögerte sich, und damit verschob sich auch die geplante Umgestaltung. Als es dann doch – ohnehin verspätet – losgehen sollte, gab es erneut Probleme: Die Arbeiten mussten neu ausgeschrieben werden, weil die Firmen, die ein Angebot abgegeben hatten, der Verwaltung zufolge zu viel Geld verlangt hatten. Nach erneuter Ausschreibung kostet die Umgestaltung laut Stadt nun rund 1,8 Millionen Euro.

Die Fläche wird mit Betonsteinpflaster gestaltet, Parkplätze wird es auf dem neuen Ria-Maternus-Platz nicht geben. Eine gute Nachricht wird für viele die Reaktivierung des Brunnens vor dem Stadtmarketing-Pavillon sein, der 1988 für den Tunnelneubau der U-Bahn stillgelegt worden war. Einzige Änderung: Die Wassertiefe wird aus Sicherheitsgründen reduziert, so die Stadt. Beete, Pflanzflächen und Bänke sollen die Aufenthaltsqualität verbessern. Die Arbeiten am Brunnen beginnen etwa Anfang August, so Zießnitz. Mit der Umgestaltung wird der Ria-Maternus-Platz außerdem barrierefrei, so ist laut Entwurf ein Leitsystem für Blinde und Sehbehinderte vorgesehen. Taktile Leitelemente sollen ihnen den Weg zwischen Bahnhof, Bushaltestelle und U-Bahn-Zugang erleichtern, heißt es von der Verwaltung.

Stellplätze für Fahrräder sind geplant

Außerdem wird es künftig keine Bordsteine mehr geben: Dies soll den Platzcharakter stärken. Lediglich am Wasserbecken sind zwei Stufen mit beidseitigen Rampen angedacht, „um die Fläche abzusenken und so einen Sitzbereich direkt am Wasser zu ermöglichen“, so die Verwaltung. Beleuchtet wird der Platz über Stehlen, wie sie auch in der Koblenzer Straße zu finden sind. Darüber hinaus sind 182 Fahrradabstellplätze geplant, die begrünt werden sollen.

Der Platz wird künftig komplett autofrei sein, mit Pollern wird der Verkehr ferngehalten. Das gilt auch für Taxis. Ein Punkt, der in der Vergangenheit bei einigen Bürgern für Unmut gesorgt hatte. Doch die Stadt gab Entwarnung: Taxis werde es am Ria-Maternus-Platz nach wie vor geben. Wenn auch ein paar Meter weiter südlich als bisher, an den Pausenhaltestellen der RVK. Und was ist mit Bussen? Die seien schon seit Mitte Dezember 2016 nicht mehr auf dem Platz unterwegs, sie führen über die Löbestraße.

Ein Problem, wie einige Bad Godesberger meinen, so auch Hans-Dieter Model. Aus vielen Gesprächen wisse er, „dass die fehlende Anbindung des Bahnhofs Godesberg an den öffentlichen Nahverkehr als ein zentrales Problem und Ärgernis angesehen wird“. Die aktuelle Situation mit den langen Wegen zu den Haltestellen an Rheinallee, Löbe- und Koblenzer Straße sei unter anderem für alte und behinderte Menschen eine Herausforderung. Doch nicht nur das: Auch in den Abendstunden sei deren Erreichbarkeit „auch im Hinblick auf die Sicherheitslage für viele Bürger problematisch“.

Politisch allerdings war man sich schon 2016 einig, dass der Platz komplett verkehrsfrei sein solle. Nur so gewinne der Bahnhofsvorplatz an Aufenthaltsqualität. Außerdem seien die rundum gelegenen Haltestellen gut erreichbar, das gelte auch für die Taxistände.

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