Beim Braten im Hotel schlägt's Alarm

Jahreswechsel beschert Feuerwehr und Polizei viel Arbeit: Brände, Schlägereien, Unfälle und eine tote Katze

Beim Braten im Hotel schlägt's Alarm
Foto: Feuerwehr

Bonn. Ein kurzes Anstoßen, ein schnelles "Prosit Neujahr" - mehr Zeit blieb Polizisten und Feuerwehrleuten zum Jahreswechsel nicht. Während andere fröhlich feierten, mussten sie zu Bränden, Unfällen und Schlägereien ausrücken. Allein der Rettungsdienst wurde zwischen 21 und 6 Uhr zu 78 Einsätzen gerufen.

Einige Alkoholisierte wollten sich partout nicht helfen lassen, wie Thomas Böckeler vom Presseamt mitteilte. Sie hätten aggressiv auf die Helfer reagiert oder seien handgreiflich geworden. Die Polizei wurde zwischen Silvester, 21 Uhr, und Neujahr, 6 Uhr, 549 Mal aus ihrem Zuständigkeitsgebiet (Stadt Bonn, linksrheinischer Rhein-Sieg sowie Bad Honnef und Königswinter) gerufen.

"Es war insgesamt recht einsatzintensiv", sagte Hauptkommissar Michael Pfeffer von der Leitstelle. Am häufigsten habe der Notruf wegen Streitereien geklingelt. Doch oft seien die Beteiligten beim Eintreffen der Kollegen schon weg gewesen, oder die Streithähne hätten sich wieder vertragen.

Die Feuerwehr eilte im Bonner Stadtgebiet zwischen 23 und 3.30 Uhr zu 22 Bränden. Dabei habe es sich meist um brennende Gegenstände auf Balkonen, qualmende Container und brennendes Gestrüpp. Unfälle mit Feuerwerkskörpern meldeten Polizei und Feuerwehr von der Neujahrsnacht nicht.

Unbelehrbare gibt es aber immer wieder, so die Polizei. Zwei, die sich alkoholisiert hinters Steuer ihrer Autos gesetzt hätten, seien erwischt worden. Sie hätten Unfälle verursacht und seien zudem geflüchtet. So ein 29-Jähriger, der um 3.30 Uhr verbotswidrig von der Kasernenstraße nach links in die Oxfordstraße abgebogen sei, dort wohl die Orientierung verloren habe und mit seinem Wagen auf den Straßenbahnschienen gerutscht sei.

Das Fahrzeug rutschte nach Angaben einer Beamtin 150 Meter weiter und blieb vor der Treppe zum Stadthaus liegen. Der 29-Jährige versuchte, rückwärts aus dem Gleisbett zu fahren, doch als er das nicht schaffte, stieg er aus und flüchtete zu Fuß. Beamte stellten ihn wenig später in der Maxstraße. Ein Alco-Test habe 1,9 Promille ergeben, so die Polizei.

Fast zur gleichen Zeit stieß eine 24-Jährige beim Wenden ihres Autos in der Kesselgasse gegen ein geparktes Fahrzeug. Ohne sich um den Schaden zu kümmern, suchte sie ihr Heil in der Flucht. Eine Zeugin verständigte die Polizei und machte die Beamten auf zwei Frauen in der Nähe der Unfallstelle aufmerksam. Als die die Polizei bemerkten, liefen sie davon. Doch die Beamten waren schneller.

Die Fahrerin hatte laut Polizei 1,4 Promille Alkohol im Blut. Über Mangel an Arbeit hatte sich die Helfer schon in der Nacht zu Silvester nicht beklagen müssen. Ursache war unter anderem der Sturm, der über Bonn hinwegfegte und Bäume unter anderem auf der Oberkasseler Straße in Beuel, der Hagenstraße in Mehlem, der Trierer Straße in Poppelsdorf und der Schumannstraße in der Südstadt entwurzelte.

Auf dem Lievelingsweg und der Kennedybrücke wehte der starke Wind Absperrgitter weg. Am Vormittag des Silvestertages gab's Alarm aus dem Hotel Kanzler in der Adenaueralle. Laut Böckeler hatte jemand in der Küche einer Hotelsuite etwas gebraten. Der Qualm löste den Rauchmelder aus. Wenig später lief auf dem Lievelingsweg nach einem Unfall Kraftstoff aus.

Ein Autofahrer war aus noch ungeklärter Ursache von der Fahrbahn abgekommen, hatte ein Schild touchiert und war auf der Seite liegengeblieben. Die zwei Insassen blieben unverletzt. Eine halbe Stunde später setzte ein in einer Wohnung in der Gotenstraße in Bad Godesberg gezündeter Feuerwerkskörper die Möbel in Brand. Eine Katze kam in den Flammen um.

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