Kommentar Bekanntes Spiel

Politische Spielchen, wie sie derzeit bei den Bonner Stadtwerken ausgetragen werden, sind in dem Konzern nicht neu. Vor allem wenn es um Spitzenpositionen geht. Schließlich geht es um sehr viel Macht, Geld und Einfluss.

Zur Erinnerung: Bei der Suche 2009 nach der Nachfolge von SWB-Chef Hermann Zemlin ließen die politischen Lager auch gewaltig ihre Muskel spielen. Doch bevor die Lage eskalierte, kam doch noch eine Einigung zustande und anstatt wie ursprünglich geplant fanden sich nicht zwei neue Geschäftsführer, sondern gleich drei Männer dank des Parteienproporzes an der Konzernspitze wieder.

Doch dieses Mal hat der Streit eine neue, negative Qualität. Die Positionen beider Seiten scheinen unverrückbar, ein Konsens ist nicht in Sicht. Es ist, als wenn zwei Züge unaufhaltsam aufeinander zu rasen.

Das beschädigt nicht nur die betroffenen Menschen und das Image der Stadtwerke, sondern führt auch dazu, dass zurzeit wichtige Themen zur Zukunft des Konzerns in den Hintergrund treten und nicht angepackt werden. Die Konsequenzen wird man wohl erst später zu spüren bekommen.

Allen dürfte klar sein: Wer mit dem Kopf durch die Wand will, schafft keine nachhaltige Lösung. Im Grunde spricht doch nichts gegen eine Ausschreibung, eventuell nach einer gewissen Übergangszeit. Im Sinne der Stadt Bonn als Eigentümerin der SWB wäre eigentlich OB Nimptsch nun als Mittler gefragt, anstatt womöglich noch selbst Öl ins Feuer zu gießen.

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