Jugendamt Bonn Betrugsverdacht - Ermittlungen gegen Mitarbeiter

BONN · Wegen Betrugsverdachts ermittelt die Staatsanwaltschaft Bonn derzeit gegen einen städtischen Mitarbeiter. Das teilte das Presseamt der Stadt Bonn am Mittwoch offiziell mit.

Nach GA-Informationen soll es sich um einen Beamten handeln, der im Jugendamt für die Materialbeschaffung für die städtischen Kindertagesstätten zuständig war.

Kollegen waren Unregelmäßigkeiten bei der Beschaffung aufgefallen. So soll der Mitarbeiter unter anderem völlig überteuerte Pflegeartikel bestellt haben. "Das waren Cremes und Seifen nur vom Feinsten", hieß es. Das Rechnungsprüfungsamt der Stadt Bonn ging den Vorwürfen nach und schaltete die Staatsanwaltschaft ein.

Nach dem bisherigen Ermittlungsstand soll der Mann das Material unter Umgehung der verbindlich vorgeschriebenen Vergabebestimmungen beschafft haben. Offenbar wurden Aufträge so gestückelt, dass die eigentlich erforderlichen Ausschreibungen und Unterschriftsbefugnisse umgangen werden konnten. Wie der GA weiter erfuhr, soll sich der Schaden für die Stadtverwaltung im sechsstelligen Bereich bewegen.

Oberstaatsanwalt Fred Apostel bestätigte auf GA-Nachfrage am Mittwoch die Ermittlungen gegen den Mitarbeiter und erklärte, die Staatsanwaltschaft prüfe noch, ob er sich persönlich bereichert habe. Mehr wollte Apostel zu dem Fall nicht sagen.

Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch hat gegen den Beschäftigten inzwischen ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Das Verfahren ruht indes bis zum Abschluss der Ermittlungen. Der Mitarbeiter sei versetzt worden. "Es ist bedauerlich und auch persönlich enttäuschend, derartige Vorgänge bei der Stadt Bonn anzutreffen", sagte Nimptsch.

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