Pflegekonzept der Stadt für Parks, Bäume und Büsche 19 Grünflächen sollen in private Hände

Beuel · Von der Rheinaue bis zu den Wiesen rund um den Deich: Viele große und kleine grüne Oasen prägen das Bild des Stadtbezirks Beuel. Ihre Pflege soll nun mit dem Grünflächenkonzept für die Stadt neu geregelt werden, um bei der prekären Haushaltslage mit den begrenzten Ressourcen das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

 Der Spielplatz an der Arnoldstraße in Schwarzrheindorf wird 2016 zurückgebaut. Die Stadt möchte die Fläche dann aufgeben.

Der Spielplatz an der Arnoldstraße in Schwarzrheindorf wird 2016 zurückgebaut. Die Stadt möchte die Fläche dann aufgeben.

Foto: Roland Kohls

Denn derzeit sind die Flächen zum Teil in schlechtem Zustand. Unter dem Motto "Grünes Quartier - Grünes Bonn" hat die SPD am Mittwochabend über das Konzept informiert und die Auswirkungen auf Beuel dargestellt. Und der Stadtrat hat das Konzept gestern Abend beschlossen.

Grundsätzlich werden die Flächen in vier Kategorien eingeteilt: Klasse A entspricht Anlagen mit repräsentativem Charakter, in Klasse B kommen solche mit stadtweiter Bedeutung, die etwas seltener gepflegt werden. In Klasse C fallen alle Flächen, die nur minimal gepflegt werden; Anlagen in Klasse D sollen hingegen nur noch bei dringendem Bedarf gepflegt werden. Von den 2621 Anlagen in der gesamten Stadt Bonn sollen zudem 74 komplett aufgegeben werden. Sie könnten künftig verpachtet werden, auch Grünpatenschaften kommen infrage.

In Beuel liegen 623 dieser 2621 städtischen Grünflächen. Sie reichen vom kleinen Grünstreifen am Straßenrand über Kinderspielplätze bis zum großen Erholungspark. "Beruhigend ist für Beuel dabei, dass die meisten Anlagen wie bisher erhalten bleiben", machte Stephan Eickschen, der umweltpolitische Sprecher der SPD, deutlich. Fraglich sei allerdings, ob sie bislang auch entsprechend gepflegt worden seien. Sie teilen sich wie folgt auf die verschiedenen Gruppen auf:

Klasse A: Elf Beueler Anlagen fallen im Grünflächenkonzept unter die höchste Pflegestufe, etwa die gesamte rechtsrheinische Rheinaue mit ihrer Größe von rund 47 Fußballfeldern, das Hans-Steger-Ufer mit dem 2011 neu geschaffenen Platz oder das Siebenwegekreuz an der Holzlarer Paul-Langen-Straße.

Klasse B: Mit 359 Anlagen liegen die meisten Grünflächen in Beuel künftig in der zweithöchsten Stufe. Darunter sind acht, die aus der höchsten Kategorie herabgestuft werden. Das trifft beispielsweise auf den Dorfplatz an der Maria-Montessori-Allee in Neu-Vilich zu. Zur Klasse B zählen unter anderem auch der Beueler Bahnhofsplatz oder Flächen rund um Schulen und Kitas.

Klasse C: 213 der 221 Grünflächen werden im neuen städtischen Konzept in die Gruppe C abgewertet. Nur acht gehören demnach derzeit bereits in diese Kategorie. Künftig nur noch minimal gepflegt wird etwa der Hochwasserdamm Beuel.

Klasse D: Das Wegekreuz an der Mühlenbachstraße in Vilich-Müldorf oder der Lärmschutzwall an der L 16 in Schwarzrheindorf zählen wie elf weitere Flächen zu den Anlagen, die nur noch bei dringendem Bedarf in Ordnung gehalten werden sollen.

Aufgabe: Um 19 Flächen möchte sich die Stadt künftig nicht mehr selbst kümmern. Sie sollen aufgegeben werden, allerdings erst, wenn Alternativen gefunden sind. Das trifft zum Beispiel auf die Grünanlage am Ende der Karl-Duwe-Straße in Oberkassel und den Spielplatz an der Arnoldstraße in Schwarzrheindorf zu, der laut Stadt Anfang 2016 zurückgebaut werden soll. Um die Bürger genauer zu informieren, sind Bürgerbeteiligungen geplant sowie ein Grünflächen-Informationssystem, in dem die wichtigsten Details zu den Anlagen abrufbar sind.

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