Baumpflanzaktion im Ennertwald 8000 Setzlinge für den Wald der Zukunft

Niederholtorf · Im Ennertwald haben am Freitag Freiwillige Bäume gepflanzt. Aufgerufen zu der Aktion hatten die Stadtwerke Bonn. Nachdem der Borkenkäfer die Reihen der Bäume gelichtet hat, sollen nun langlebigere Exemplare dort wachsen.

 Bei schlechtem Wetter setzten die Freiwilligen die Setzlinge auf einer Lichtung bei Niederholtorf.

Bei schlechtem Wetter setzten die Freiwilligen die Setzlinge auf einer Lichtung bei Niederholtorf.

Foto: Benjamin Westhoff

Knapp 30 Menschen prüfen auf einer Waldlichtung bei Niederholtorf unter grauem Himmel den Boden. Vor ihnen, in der nassen Erde, stecken zahlreiche Spaten. Davor liegen bündelweise neue Setzlinge. Nach einem Jahr Pause geht die Baumpflanzaktion der Stadtwerke Bonn (SWB) in Zusammenarbeit mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und dem Landesbetrieb Wald und Holz in eine neue Runde. „Wir pflanzen hier Traubeneichen, Hainbuchen, Kirschen und Esskastanien“, erklärt Stephan Schütte, Leiter des Forstamtes Rhein-Sieg-Erft. „Die kommen besser mit der Trockenheit zurecht und sollen den Wald der Zukunft bilden.“

Die Bäume, die vorher auf der Fichtenkahlfläche standen, auf der jetzt die Arbeiten beginnen, sind dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen. Insgesamt sollen in den kommenden Wochen und Monaten 8000 Setzlinge eingepflanzt werden. „Die Menschen können hier sehr plastisch erfahren, was der Klimawandel bedeutet“, sagt der Förster weiter. Allerdings müsse jedem auch klar sein, dass es nicht reicht, einfach ein paar Bäume zu pflanzen. „Die Eichen, die wir hier pflanzen, werden 150 Jahre alt. Wenn es aber in 150 Jahren vier Grad wärmer ist, dann werden diese Bäume nicht überleben“, unterstreicht Schütte die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen.

Die Stadtwerke Bonn hatten alle Kunden, die seit diesem Jahr nachhaltige SWB-Stromprodukte bestellen, eingeladen, sich an der Aktion zu beteiligen und selbst den Spaten in die Hand zu nehmen. An einer Stelle auf der Lichtung kämpft eine Familie mit zwei Kindern mit dem Waldboden. Die Tochter hüpft immer wieder auf den Spaten, um ihn so ins Erdreich zu treiben.

„Besser als auf dem Spielplatz“

Mutter Sabrina Winter ist mit ihrer Familie gerne dem Aufruf der Stadtwerk gefolgt. „Wir sind bereits zum zweiten Mal hier“, erzählt sie. Sie und ihr Mann hatten ihre Kinder direkt von der Schule abgeholt, um rechtzeitig auf der Lichtung zu sein. „Den Kindern macht es sehr viel Freude. Es gefällt ihnen hier besser als auf dem Spielplatz, weil sie hier frei herumtoben können“, erzählt sie. Für sie und ihren Mann steht fest, dass es getan werden muss, um den Wald auch für ihre Kinder zu erhalten. „Das hier ist die Lunge unseres Planeten, die müssen wir doch erhalten“, sagt sie. Sie und ihr Mann sind beide Jäger, auch dadurch haben sie noch eine ganz besondere Beziehung zum Wald. „Es ist schade zu sehen, wie vermüllt er stellenweise ist und was für schwere Schäden durch den Klimawandel verursacht werden. Da tut es gut, wenn man etwas zurückgeben kann. Unsere Kinder sollen jedenfalls später auch noch etwas vom Wald haben.“

Einige Meter weiter hat auch Marco Westphal, Arbeitsdirektor bei den Stadtwerken, selbst zum Spaten gegriffen und setzt zusammen mit anderen Kunden die Jungbäume ein. Für ihn ist die Aktion ein deutlicher Beitrag zum Klimaschutz und zur Nachhaltigkeit. „Wir wollen die Stadt unterstützen, die Klimaschutzziele zu erreichen.“ Schließlich hätten es sich ja auch die Stadtwerke Bonn auf die Fahnen geschrieben, die Klimaneutralität bis 2035 zu erreichen. Neben ihm hat sich Oberbürgermeisterin Katja Dörner die Arbeitshandschuhe angezogen und zum Spaten gegriffen. Sie freut sich sehr über das Gemeinschaftsprojekt. „Es ist mir sehr wichtig, hier zu sein, um mich bei den Freiwilligen zu bedanken, die hier mit anpacken, um den Wald aufzuforsten.“ Dann gräbt sie noch zwei Setzlinge ein, bevor der Terminkalender sie zum Abschied zwingt.

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