Mühlenbachhalle in Vilich-Müldorf Abriss als letzte Konsequenz

Vilich-Müldorf · Der Mühlenbachhalle, einem Beueler Vorzeigeprojekt in Sachen Ehrenamt, droht der Abriss. Die Mehrzweckhalle, die in den 1980er Jahren vom Bürgerverein Vilich-Müldorf errichtet wurde, ist derart in die Jahre gekommen, dass dringender Handlungsbedarf besteht.

 Studieren die Baupläne: (von links) Franz Emde, Klaus Krummrich, Thomas Biedermann und Thomas Baronski.

Studieren die Baupläne: (von links) Franz Emde, Klaus Krummrich, Thomas Biedermann und Thomas Baronski.

Foto: Max Malsch

Weil die Zeit drängt, waren jetzt einige Vorstandsmitglieder des Bürgervereins bei Bonns Stadtdirektor Wolfgang Fuchs und baten um Unterstützung. „Die Halle weist mittlerweile so viele Mängel auf, dass dringend etwas geschehen muss. Ansonsten müssen wir die Mühlenbachhalle spätestens in fünf Jahren aus Sicherheitsgründen schließen“, erklärte Thomas Biedermann, Vorsitzender des Bürgervereins Vilich-Müldorf. Vor allem die Dachkonstruktion bereitet den Verantwortlichen Kopfzerbrechen.

„Die Dachbinder sind an einigen Stellen feucht, angebrochen, gerissen und haben sich gesenkt. Die fehlende Lüftungsanlage verstärkt das Problem“, sorgt sich Biedermann um die Tragfähigkeit des Dachs. Im November 2015 hat der Bürgerverein das Dach mit Hilfe eines Zimmermanns mit Holzträgern abgestützt. Die Halle war eine Woche gesperrt. Diese Rettungsaktion ist aus Sicht des Bürgervereins aber nur eine Zwischenlösung, weil die Holzträger mitten in der Halle stehen und das Veranstaltungsangebot der Ortsvereine deutlich einschränken.

„Wir haben gemeinsam mit Fachleuten zwei Sanierungsvarianten ausgearbeitet, die wir jetzt der Stadt Bonn vorgestellt haben. Ohne die finanzielle Unterstützung der Stadt werden wir die Kosten nicht schultern können“, erklärte Bürgervereinsmitglied Franz Emde. Die Variante A umfasst nur die allernötigsten Sanierungsarbeiten: Die Dachbinder verstärken, das Dach neu decken, die Toi-letten modernisieren sowie Lüftung und Heizung ertüchtigen. Kosten: 450.000 Euro.

Knackpunkt der Varianten sind die Kosten

Variante B entspricht hingegen der Wunschvorstellung des Bürgervereins: Die Halle wird um zwei Meter vergrößert und mit einer behindertengerechten Toilette ausgestattet. Die neue Hülle der Halle würde dann um die alte Außenhülle gebaut, damit keine großen Ausfallzeiten für die Vereine entstehen. Zum Schluss würde dann die alte Hülle eingerissen. „Vor dem Hintergrund, dass Vilich-Müldorf keinen Jugendtreff hat, ist eine Vergrößerung der Halle gerechtfertigt. Außerdem könnten wir dann auch der privat geführten Kindertagesstätte mehr Platz anbieten“, betonte Biedermann. Kosten für Variante B: 770.000 Euro.

Bei beiden Varianten sind die Kosten der Knackpunkt. Laut Biedermann hat Stadtdirektor Fuchs zwar die Bedeutung der Halle für das Gemeinschaftsleben in Vilich-Müldorf anerkannt, Geld konnte er aber wegen der angespannten Haushaltslage der Bundesstadt nicht in Aussicht stellen. Einzige Zusage der Stadt ist nach Auskunft des Vorsitzenden, dass die Stadt bei der Suche nach Drittmitteln (Fördertöpfe von Land, Bund und EU) behilflich sein will.

Mitte April wird ein Ortstermin mit Vertretern des Städtischen Gebäudemanagements (SGB), mit Beuels Bezirksbürgermeister Guido Déus und dem neuen Leiter der Bezirksverwaltungsstelle, Christian Siegberg, stattfinden. Dabei soll unter anderem geklärt wegen, wie die Stadt Bonn helfen kann. „Wir können sicherlich zu einer Spendenaktion im Dorf aufrufen. Die Spendenbereitschaft ist da, aber ohne finanzielle oder materielle Hilfe der Stadt können wir das Projekt nicht stemmen“, sagte Biedermann, der daran erinnert, dass der Bürgerverein noch sechs Jahre lang das zinslose Darlehen der Stadt Bonn für den Bau der Halle abzahlen muss.

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