Nikolausmarkt Absage löst Bedauern aus

Beuel. · Die Absage des Nikolausmarktes an der Sankt-Josef-Kirche in Beuel in diesem Jahr hat bei Vereinen und Händlern Bedauern ausgelöst.

 So viel Trubel wie bei diesem Nikolausmarkt an der Kirche Sankt Josef wird es in diesem Jahr nach der Absage nicht geben.

So viel Trubel wie bei diesem Nikolausmarkt an der Kirche Sankt Josef wird es in diesem Jahr nach der Absage nicht geben.

Foto: Max Malsch

Von ihrer Wohnung aus kann Petra Orth die Lichter des Nikolausmarktes sehen. Sie bekommt den Trubel und die Freude der Menschen auch mit, wenn sie zu Hause ist. Orth engagiert sich in der Katholischen Frauengemeinschaft, die regelmäßig auf dem Markt in der Nähe von Sankt Josef vertreten ist.

In diesem Jahr allerdings ist der Frauenverband nicht dabei. Denn die Bezirksverwaltungsstelle, die den Markt organisiert, teilte in der vergangenen Woche mit, dass er dieses Jahr ausfallen müsse. Es sei nicht möglich, ein Hygienekonzept zu entwickeln. „Auf dem Markt ist es so eng, die Leute sind so nah beieinander“, sagt Orth. „Den hätte man nicht mit gutem Gewissen veranstalten können.“ Damit müsse man sich jetzt eben abfinden. Schade sei allerdings, dass die Einnahmen in diesem Jahr dann fehlen. Denn den Betrag, sagt Orth, habe die Frauengemeinschaft immer gespendet: zum Beispiel an Kindergärten in Brasilien oder an die Caritas vor Ort.

Die Absage fällt Reiner Burgunder offenbar nicht ganz leicht. Der Vorsitzende des Beueler Schiffer-Vereins sagt: „Das ist immer eine Gaudi für uns.“ Der Markt sei ein beliebter Treffpunkt für die Mitglieder gewesen, die an den Ständen auf ein Bierchen oder den Schifferpunsch vorbeischauten – oder eben auf ein paar Reibekuchen. „Wir haben in den drei Tagen immer so 1000 Kilo Teig verarbeitet“, sagt Burgunder.

Dadurch, dass der Markt nun ausfällt, gingen dem Verein auch ein paar Tausend Euro durch die Lappen. „Das ist ein herber finanzieller Verlust“, sagt Burgunder. Zumal schon das Promenadenfest des Vereins in diesem Jahr ausgefallen ist. „Wir werden das irgendwie auffangen“, sagt Burgunder. „Wir haben gute Rücklagen.“

Wenig problematisch ist die Absage aus finanzieller Sicht auch bei der Fleischerei Hielscher. „Wir verkraften das“, sagt Geschäftsführer Sebastian Hielscher. „Wir haben da aber immer gerne mitgemacht, um die Stimmung mitzunehmen.“

Die hebt auch Bäcker Wolfgang Schlösser hervor. „Das ist ein kleiner gemütlicher Markt“, sagt er. Mit ein, zwei Ausnahmen sei seine Bäckerei bei jedem der bisher 32 Märkte dabei gewesen. Sein Vater habe damals sogar mitgeholfen, die Veranstaltung das erste Mal zu organisieren. Für gewöhnlich hätten an seinen Stand auch viele Leute gekauft, die sonst nicht in sein Geschäft kommen. Daher hätte er dort noch mal zusätzlich Umsatz machen können. Dennoch: Hätte der Markt unter Auflagen stattgefunden, wäre er wohl nicht dabei gewesen, sagt er – zu aufwendig, zu teuer. Dennoch findet er es schade, dass der Markt abgesagt wurde. „Der ist sehr familiengebunden und immer gerammelt voll“, sagt er. Also verkauft er seine Plätzchen vielleicht erst wieder im nächsten Jahr.

Selbstgemachte Plätzchen hatte sonst auch die Frauengemeinschaft an ihrem Stand im Angebot – genau wie selbst gestrickte Socken und Marmelade. Die Frauen seien schon traurig, dass der Markt abgesagt wurde, so Orth. Sie hoffen auf das nächste Jahr. „Die Socken können wir so lange aufheben“, sagt Orth. „Und die Plätzchen sind ja auch noch nicht gebacken.“

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