Trauerfeier für Beueler Politiker Abschied vom Grünen mit dem roten Rad

Beuel · Große Anteilnahme bei der Trauerfeier für Beuels Vize-Bezirksbürgermeister Werner Rambow im Rathaus. Grüne haben Nachfolge intern bereits geklärt.

 Christoph Winter, Erwin Hoffmann, Doro Schmitz, Erwin Rambow und Herbert Hahn (v. l.) gedenken mit zahlreichen Gästen bei einer Trauerfeier dem kürzlich verstorbenen Werner Rambow.

Christoph Winter, Erwin Hoffmann, Doro Schmitz, Erwin Rambow und Herbert Hahn (v. l.) gedenken mit zahlreichen Gästen bei einer Trauerfeier dem kürzlich verstorbenen Werner Rambow.

Foto: Max Malsch

Die Anzahl der Vereinsvertreter, die am Donnerstag an der Trauerfeier für Werner Rambow im Rathaus teilnahmen, spiegelte die Beliebtheit des am 7. März verstorbenen Vize-Bezirksbürgermeisters von Beuel wider. Der 59-Jährige war bei den Vereinsfesten im Stadtbezirk gern gesehener Gast, weil er ein Ohr für die Bürger hatte.

„Werner Rambow war der etwas andere Politiker. Er versprach den Bürgern nichts, aber er zeigte Wege auf, um Probleme zu lösen. Werner brannte für ein gläsernes Rathaus, wollte Politik nachvollziehbar machen. Das zeichnete ihn aus. Sein Vermächtnis lautet: Hört auf die Bürger und denkt an die Denkmäler“, sagte Peter Finger, Vorsitzender der Grünen-Ratsfraktion, in seiner Rede.

Auch Bonns Bürgermeister Reinhard Limbach dankte Rambow für sein unermüdliches Engagement für Beuel. „Werner war bürgernah, fuhr mit seinem Rad bei Wind und Wetter zu den Terminen. Wenn es um die Sache ging, scheute er auch nicht davor, seiner eigenen Ratsfraktion die Stirn zu zeigen“, so Limbach.

Vorbild in Sachen Bürgernähe

Beuels Bezirksbürgermeister Guido Déus (CDU) hob Rambows Verlässlichkeit hervor: „Wer mit Werner eine Absprache getroffen hatte, konnte sich auf ihn verlassen. Als Schwarzer war er für mich ein etwas anderer Grüner mit kommunistischem Hintergrund, aber über viele Gespräche nach den Sitzungen sind wir uns näher gekommen. Von seiner Bürgernähe konnte man lernen. Er blieb bei den Veranstaltungen oft eine Stunde länger als seine Kollegen.“

Christoph Winter, Sprecher der Beueler Grünen, erinnerte an die Zeit, als Rambow Kontakt zu den Grünen aufnahm: „Vor 17 Jahren kam ein Mann zu uns, der vor einem Neuanfang stand – privat wie beruflich. Er traf auf ein schwarzes Beuel, das ihn herausforderte.“ Von Jahr zu Jahr habe er sich mehr in die Beueler Themen eingearbeitet und wurde letztlich zum „politischen Popstar“ der Grünen. „Er erzielte bei den Wahlen immer bessere Ergebnisse und wurde letztlich 2012 erster Grüner Bezirksbürgermeister der Bundesstadt Bonn“, sagte Winter. Viele Grüne hätten ihn nach seinem Erfolgsrezept gefragt und Rambow habe immer geantwortet: „Ich höre den Menschen zu und versuche zu helfen.“

Am Mittwochabend lag auf seinem Platz in der Bezirksvertretung Beuel ein Strauß Blumen. Sein Stuhl blieb leer, weil die Grünen vor der Trauerfeier keinen Nachfolger offiziell präsentieren wollten. Intern ist die Nachfolge allerdings geklärt. Karl Uckermann aus Vilich-Müldorf, der für die Grünen 15 Jahre lang von 1994 bis 2009 im Stadtrat saß, rückt für Rambow nach. Doro Schmitz, Fraktionssprecherin der Beueler Grünen, kündigte an, dass die Fraktion sich in Kürze treffen werde, um zu entscheiden, wer Werner Rambows Funktion als zweiter stellvertretender Bezirksbürgermeister übernehmen wird.

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